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06.04.2008: Auswärtssieg in Barmstedt lässt hoffen
Barmstedter MTV - ATSV 28:30 (13:17)

Hans Riedel, Trainer der Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV ist in dieser Saison schon für so manche Überraschung gut gewesen. Ob es der Einsatz von Thomas Kruse im Hinspiel gegen den Barmstedter MTV war oder der Blitztransfer von Linkshänder Falko Wahnschaff im Januar, stets hatte Riedel die richtige Antwort auf aktuelle Personalprobleme parat. Und auch jetzt reagierte der Coach auf den Ausfall zweier Leistungsträger. Da Torhüter Steffen Reider seit vier Wochen wegen einer Rippenverletzung nicht trainieren konnte und für das Spiel beim Barmstedter MTV auch noch Haupttorschütze Christoph Palder wegen einer bakteriellen Infektion ausfiel, wurden für die noch ausstehenden vier Partien Torhüter Jörg Engelhardt (39) und Rückraumspieler Stephan Schlegel (38) verpflichtet, die mit ihrer Bundesligaerfahrung beim Projekt Wiederaufstieg helfen sollen. Beide waren in der letzten Saison beim ATSV Stockelsdorf in der Regionalliga aktiv, kennen sich aber auch noch aus alten Schwartauer Bundesligazeiten. Während Engelhardt Anfang der Saison noch zwei Spiele für den VfL Bad Schwartau bestritt, hatte Schlegel die eigenen Handballschuhe eigentlich an den Nagel gehängt und sich auf seine Trainerkarriere bei den Zweitbundesligafrauen des TSV Travemünde konzentriert. Dieses Amt hatte er jedoch im Dezember wieder aufgegeben und stand somit ebenso wie Engelhardt zur Verfügung.

 

Und wie wichtig diese beiden im Endkampf um die Meisterschaft sein können, zeigten sie bereits im ersten Spiel beim BMTV. Engelhardt war vor allem aus der Nahwurfzone fast unüberwindbar und hielt zudem drei Siebenmeter, Schlegel leistete auf der vorgezogenen Deckungsposition Schwerstarbeit, fügte sich im Angriff trotz nur zweier gemeinsamer Trainingseinheiten mit seinen neuen Mannschaftskameraden gut ins Spiel ein und steuerte selbst drei Treffer zum hart erkämpften 30:28 (17:13)-Erfolg bei.

 

Obwohl der ATSV fast eine ganze Halbzeit in Unterzahl spielen musste, konnte er am Ende die beiden Punkte aus der gut gefüllten Halle in Barmstedt entführen. Insgesamt 13 Zeitstrafen wurden gegen die Schlossstädter verhängt, nur vier gegen die Barmstedter. Carsten Moritzen, Falko Wahnschaff und auch Neuzugang Schlegel mussten allesamt bereits Mitte der zweiten Halbzeit nach ihrer dritten Hinausstellung auf der Tribüne Platz nehmen. Zuvor hatten sich die Ahrensburger bis zur 32. Minute eine komfortable Sechs-Tore-Führung herausgearbeitet, von der sie dann am Ende zehrten. Danach bereitete ihnen, auch wegen der vielen Zeitstrafen, in der Abwehr insbesondere Rückraumspieler Andreas Butzmann Probleme, der mit seinen zehn Toren nun auch die Führung in der Oberligatorschützenliste von Christoph Palder übernommen hat. Und im Angriff versuchten die Barmstedter, den ATSV mit einer teilweise mehrfachen Manndeckung aus dem Konzept zu bringen, was phasenweise auch gelang. Trotzdem schafften es die Riedel-Schützlinge immer wieder, auch in Unterzahl wichtige Treffer zu erzielen. Und während in Halbzeit eins vor allem Falko Wahnschaff im Angriff Verantwortung übernahm, trumpfte nach dem Wechsel Linksaußen Thiago Santos groß auf und erzielte in dieser Zeit acht seiner insgesamt elf Tore.

 

In der hektischen Schlussphase wurde es noch einmal eng, als der BMTV von 28:24 auf 28:27 verkürzen konnte. Doch mit zwei Treffern in Folge machten die Stormarner 30 Sekunden vor der Schlusssirene endgültig alles klar.

 

Der Sieg in Barmstedt ist umso mehr wert, als die Verfolger von der SG Hamburg-Nord gleichzeitig bei der HSG Red Blue patzten und nun drei Punkte zurück liegen. Und zum mit Spannung erwarteten Duell mit der zweitplatzierten HG Norderstedt, die an diesem Wochenende spielfrei war und zwei Punkte zurück liegt, kommt es am kommenden Sonntag (17 Uhr, Heimgartenhalle).

 

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Jörg Engelhardt (1.-60. Minute, 12/3 Paraden), Steffen Reider (n. e.) Florian Schmidt (n. e.) – Thiago Santos (11/2), Markus Fraikin, Falko Wahnschaff (je 5), André Peter, Said Evora, Stephan Schlegel (je 3), Carsten Moritzen, Sören David, Christian Bertram, Steffen Liepold (n. e.), Frederik Jastrembski (n. e.).

 

Barmstedt: Sven Meyer, Dennis Fehlhauer – Andreas Butzmann (10), Guido Schulz (9/1), Denis Littmann (3), Bodo Baasch, Stephan Keller (je 2), Torsten Krause, Ole Dirksen (je 1), Florian Schoelermann, Philipp Twisselmann, Daniel Kircher, Stefen Seidel, Arne Zurrow.

 

Schiedsrichter: Matthias Hochsprung, Stephan Kamp (GW Eimsbüttel).

 

Siebenmeter: 4/1 : 2:2 (Engelhardt pariert dreimal).

 

Zeitstrafen: 4:13 (2x Kircher, 2x Keller – 3x Moritzen, 3x Schlegel, 3x Wahnschaff, 2x Peter, Evora, Santos).

 

Rote Karten: Moritzen, Schlegel, Wahnschaff (alle ATSV, alle nach dritter Zeitstrafe).

 

Spielverlauf: 1:0 (2. Minute), 1:2 (4.), 2:2 (4.), 2:4 (6.), 3:5 (8.), 5:5 (9.), 5:6 (9.), 6:7 (11.), 8:7 (14.), 9:8 (15.), 9:10 (17.), 11:10 (19.), 11:13 (21.), 12:13 (25.), 12:16 (29.), 13:17 (30.) – 13:19 (32.), 16:19 (34.), 16:20 (35.), 17:21 (38.), 19:21 (40.), 19:22 (41.), 20:22 (41.), 20:24 (43.), 21:24 (45.), 21:26 (48.), 23:26 (51.), 23:27 (52.), 24:28 (53.), 27:28 (59.), 27:30 (60.), 28:30 (60.).

 

 

 

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