10.03.2008: Mit Heimsieg zurück auf Platz eins
ATSV - TSV Ellerbek II 38:30 (21:16)
Die
Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV haben mit einem 38:30
(21:16)-Sieg gegen den TSV Ellerbek II die Tabellenführung
zurückerobert. Da gleichzeitig der bislang punktgleiche Konkurrent
aus Norderstedt zu Hause gegen den Barmstedter MTV patzte und der
bisherige Klassenprimus SG Hamburg-Nord spielfrei war, konnten die
Stormarner die Gunst der Stunde nutzen und sind somit der Gewinner
des Spieltags. Über die neue Tabellensituation freut sich Trainer
Hans Riedel zwar, doch gleichzeitig warnt er: „Das ist zwar schön,
hilft uns aber nicht. Für uns hat sich nichts geändert, wir müssen
nach wie vor alle noch ausstehenden vier Partien gewinnen“. Zwar
haben die Schlossstädter eine um fast 40 bzw. sogar 60 Treffer
bessere Tordifferenz als ihre beiden Verfolger, doch bei
Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich. Und diesen hat
der ATSV gegen Hamburg-Nord verloren und müsste im Rückspiel gegen
die HGN schon mit mindestens fünf Treffern gewinnen, um ihn noch für
sich zu entscheiden.
Das erste „Endspiel“ gegen die Regionalligareserve aus Ellerbek, die
mit der Empfehlung eines Siegs in Norderstedt am letzten Spieltag
anreiste, konnten die Ahrensburger klar für sich entscheiden. Dabei
überzeugten sie vor allem im Angriff, zeigten jedoch auch Schwächen
in der Defensive. „Wer 38 Tore wirft, muss mit der Offensive
zufrieden sein“, erklärt Riedel. „Wir haben spielerisch überzeugt
und auch für die Manndeckung gegen Christoph Palder immer wieder
eine Lösung gefunden“. In der Abwehr bereitete den Ahrensburgern
hingegen vor allem das Abdecken des Kreisläufers immer wieder
Probleme. Acht Tore kassierte der ATSV von dieser Position und
suchte zu häufig bereits den Weg nach vorne. Weil aber gleichzeitig
durch die schnelle Vorwärtsbewegung auch zehn Treffer aus
Tempogegenstößen fielen, ließen sich die Gegentreffer verkraften.
Nach einer ersten Abtastphase ging der ATSV durch vier Treffer in
Folge mit 5:2 in Führung und erhöhte bis zur 15. Minute auf 12:6.
Nachlässigkeiten in der Abwehr ließen die Ellerbeker, die mit
Linkshänder Hendrik Zilinski lediglich einen Spieler aus dem
Regionalligakader aufgeboten hatten, wieder auf zwei Tore heran
kommen. Aber die Ahrensburger reagiert prompt und stellten den alten
Abstand bis zur Pause fast wieder her. Bereits Mitte der ersten
Halbzeit fiel Torhüter Steffen Reider bei dem erfolgreichen Versuch,
einen direkt aufs Tor gezielten Wurf des gegnerischen Torwarts im
Zurücklaufen abzuwehren, derart unglücklich, dass er sich eine
Rippenverletzung zuzog und nach der Halbzeit für Florian Schmidt
Platz machte. Eine genaue Diagnose gibt es noch nicht, es dürfte
sich aber zumindest um eine sehr schwere Prellung handeln.
Nach dem Pausentee vergrößerten die Ahrensburger den Abstand schnell
auf sieben Tore und zehrten davon bis zum Ende der Begegnung. In der
Folgezeit verwaltete der ATSV den Vorsprung und ließ nichts mehr
anbrennen. Einen kuriosen Zwischenfall gab es dann noch gut zwei
Minuten vor Spielende. Trainer Hans Riedel spielte mit dem Gedanken
einer Auszeit und hielt die grüne Karte bereits in der Hand. Als er
jedoch sah, dass Christoph Palder mit Ball allein auf das
gegnerische Tor zulief, verwarf er den Gedanken. Trotzdem pfiff das
Kampfgericht ab und vereitelte so die gute Torgelegenheit. Nach
längerer Diskussion entschieden die Unparteiischen Olaf Jantzen und
Matthias Schümann auf Siebenmeter für den ATSV, den Sören David
verwandelte.
Aufgrund der Schulferien in Hamburg und des Osterwochenendes haben die
Ahrensburger nun erst einmal vier Wochen Zeit bis zum nächsten
„Endspiel“ um den Aufstieg. Erst am 5. April müssen sie zur schweren
Auswärtspartie nach Barmstedt. Zu dem Team also, das durch den Sieg
in Norderstedt den Weg an die Tabellenspitze für den ATSV überhaupt
erst möglich gemacht hat.
Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider
(1.-30. Minute, 11 Paraden), Florian Schmidt (31.-60., 14/2 Paraden)
– Markus Fraikin (12), André Peter, Falko Wahnschaff (je 7),
Christoph Palder (5), Thiago Santos (4/2), Said Evora (2), Sören
David (1/1), Carsten Moritzen, Christian Bertram, Frederik
Jastrembski, Steffen Liepold (n. e.).
Ellerbek: Matthias Nagl, Marcos Luarte Correas – Christian
Brandt (8), Hendrik Zilinski (7/3), Daniel Metz, Christopher Gertz,
Niels Jönvedt (je 3), Felix Schulz, Tobias Wichmann (je 2), Fabian
Trox, Markus Bostel (je 1), Axel Fischer, Jan Hoppe, Yannick Giles.
Schiedsrichter: Olaf Jantzen, Matthias Schümann (SC
Alstertal-Langenhorn).
Siebenmeter: 7/3 : 5:3 (Santos, Palder und Wahnschaff scheitern an Nagl,
David verwirft gegen Luarte Correas – Schmidt hält gegen Zilinski
und Trox).
Zeitstrafen: 8:4 (Evora 6., 24., 54., Peter 18., Palder 29.,
50., Wahnschaff 48., 58. – Wichmann 9., Brandt 24., 58., Metz 39.).
Rote Karte: Evora (ATSV, 54. nach dritter Zeitstrafe).
Spielverlauf: 0:1 (1. Minute), 1:1 (1.), 1:2 (2.), 5:2 (4.),
5:4 (6.), 6:5 (9.), 8:5 (11.), 8:6 (11.), 12:6 (15.), 13:8 (17.),
13:11 (20.), 14:22 (22.), 16:12 (23.), 19:15 (28.), 19:16 (29.),
21:16 (30.) – 21:17 (32.), 24:17 (35.), 33:25 (46.), 33:27 (49.),
35:27 (52.), 35:29 (54.), 36:30 (57.), 38:30 (60.).
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