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18.02.2008: Heimdebakel gegen HSG Red Blue
ATSV - HSG Red Blue 27:35 (12:20)

Wohin man nach Spielschluss auch sah, blickte man in leere, fassungslose Gesichter bei den Oberliga-Handballern des Ahrensburger TSV. Die Niederlage war schon schlimm genug, doch die Art und Weise, wie sich der Aufstiegsaspirant in eigener Halle gegen die HSG Red Blue präsentierte, war erschreckend. Zeitweise lag das Team von Trainer Hans Riedel in eigener Halle gegen den Tabellensiebten mit zwölf Toren hinten. „Wir waren dem Gegner in jeder Hinsicht unterlegen“, gab Riedel dann auch konsterniert hinterher zu. Dass am Ende noch etwas Ergebniskorrektur gelang, konnte am Debakel nichts mehr ändern. Mit 27:35 (12:20) unterlagen die Stormarner und müssen ihre Aufstiegsambitionen vorerst begraben.

 

Ob es am hohen Sieg eine Woche zuvor oder auch am deutlichen 32:24-Erfolg im Hinspiel lag, jedenfalls haben die Ahrensburger ihren Gegner ganz offensichtlich gehörig unterschätzt. Dabei hatte Riedel in seiner Ansprache vor der Begegnung noch einmal eindringlich vor der HSG gewarnt. Doch seine Worte verhallten ungehört. Gerade einmal 50 Sekunden waren gespielt, da lag der ATSV bereits mit 0:2 im Hintertreffen und kam danach nie mehr auf einen grünen Zweig. Insbesondere den Bergedorfer Routinier Jan Rautmann bekam die Riedel-Sieben in der Anfangsphase nicht in den Griff. Drei seiner vier Feldtore erzielte der 36-jährige Rückraumspieler in den ersten neun Minuten und erfreute sich dabei einer besonders nachlässigen Gegenwehr in der ATSV-Abwehr.

 

Dabei hatten sich die Schlossstädter gerade für die Defensive viel vorgenommen. Aus einer sicheren 6:0-Formation, mit der sie bereits im Hinspiel Erfolg gehabt hatten, wollten sie einfache Tore aus dem Tempogegenstoß erzielen. Das jedoch blieb ein frommer Wunsch. Zu statisch agierte der ATSV und war zumeist einen Schritt zu langsam. Und auch im Angriff lief nicht viel zusammen. Viel zu oft suchten die Ahrensburger zu früh und unmotiviert den Abschluss und scheiterten meist am gut aufgelegten Bergedorfer Torhüter. Hinzu kam eine Vielzahl unerklärlicher technischer Fehler. Die Folge: Nach einem zwischenzeitlichen 7:8 lag der ATSV nach 13 Minuten mit 7:10 hinten und veranlasste Riedel zu einer Auszeit, in der er noch einmal versuchte, seine Schützlinge zu wecken.

 

Aber auch das brachte diesmal keinen Erfolg. Im Gegenteil: Fünf Minuten später hatten die Gäste drei weitere Treffer erzielt und kein einziges Ahrensburger Tor zugelassen. Und weitere vier Minuten später lag der ATSV bereits mit acht Treffern hinten und konnte diesen Rückstand mit Ach und Krach in die Halbzeitpause retten.

 

Nach dem Seitenwechsel flackerte noch einmal kurz Hoffnung auf, als André Peter und Christoph Palder mit je zwei Treffern auf 16:21 verkürzten. Zu dieser Phase war eigentlich wieder alles drin für die Hausherren, doch man vermisste den Ruck, der nun durchs Team hätte gehen müssen. So wuchs der Rückstand danach wieder Tor um Tor an. Nach dem 19:24 in der 39. Minute erzielten die Ahrensburger ganze zwölf Minuten kein einziges Tor, so dass sich die Gäste zehn Minuten vor Ende der Partie das erste Mal einen Zehn-Tore-Vorsprung erarbeitet hatten. Und dabei konnte es sich Gästetrainer Holger Bockelmann sogar leisten, seinen Top-Torschützen Rautmann in Halbzeit zwei komplett zu schonen. Fünf Minuten später lag der ATSV sogar mit zwölf Toren hinten und konnte erst in der Schlussphase das Ergebnis noch etwas erträglicher gestalten.

 

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider (6 Paraden), Florian Schmidt (10 Paraden) – Thiago Santos (6/2), Falko Wahnschaff (5), Christoph Palder, André Peter (je 4), Patrick Ranzenberger (3), Steffen Liepold (2), Markus Fraikin, Frederik Jastrembski, Said Evora (je 1), Sören David, Carsten Moritzen, Christian Bertram.

 

Red Blue: Florian Dettmann, Markus Büssing – Lars Zimmermann (9), Jan Rautmann (6/2), Jérome Wyvekens, Philipp Korinth (je 5), Timo Kretzschmar (3), Tim Witt (3/1), René Dambel, Felix Schreiber (je 2), Hanno Jost, Aaron Schellenberg, Frank Schreiber.

 

Schiedsrichter: Gerhardus Bøss/Matthias Hochsprung (GW Eimsbüttel).

 

Siebenmeter: 2/2 : 4:3 (Schmidt pariert gegen Rautmann).

 

Zeitstrafen: 8:1 (Ranzenberger 17., 60., Santos 23., Evora 25., Moritzen 28., 47., Wahnschaff 33., Palder 53. – Jost 59.).

 

Rote Karte: Moritzen (ATSV, 50. wegen Schlags in Gesicht).

 

Spielverlauf: 0:2 (1. Minute), 1:3 (4.), 2:5 (6.), 3:6 (9.), 5:6 (10.), 7:8 (12.), 7:10 (13.), 7:13 (18.), 8:16 (22.), 12:20 (30.) – 14:20 (31.), 16:21 (34.), 19:24 (39.), 19:30 (51.), 21:33 (55.), 22:34 (56.), 25:34 (58.), 25:35 (59.), 27:35 (60.).

 

 

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