Aktuelles

 

26.11.2007: Rückschlag in Norderstedt
HG Norderstedt - ATSV 30:26 (15:11)

Nach der Galavorstellung gegen den Barmstedter MTV folgte die Ernüchterung in Norderstedt. Durch eine 26:30 (11:15)-Auswärtsschlappe bei der HG Norderstedt mussten die Oberliga-Handballer die Tabellenführung an den TV Fischbek abtreten und rangieren nur noch auf Platz drei. „Ich dachte, wir wären schon weiter“, resümierte der sichtlich mitgenommene ATSV-Trainer Hans Riedel nach der Partie und ergänzte: „Nun fängt die Liga von vorne an“.

 

Die akribische Vorbereitung auf den Gegner hatte nichts genutzt. „Nichts von dem, was wir uns vorgenommen haben, konnten wir umsetzen“, wirft der Coach seinem Team vor. „Gegen Laskawy haben wir keinen einzigen Zweikampf gewonnen und aus dem erweiterten Gegenstoß kassieren wir sieben Treffer, weil wir uns nicht an die Vorgaben gehalten haben.“ In der Tat stellte der über zwei Meter große Linkshänder die ATSV-Abwehr vor größte Probleme. Immer wieder setzte sich der erst 19-jährige Laskawy in Eins-gegen-eins-Aktionen durch und war mit neun Treffern auch der erfolgreichste Norderstedter Angreifer. Die gesamte Abwehr – gegen Barmstedt noch das Prunkstück des ATSV – kochte diesmal nur auf Sparflamme. Von Anfang an fanden die Stormarner nicht die richtige Einstellung zum Spiel.

 

Aber auch die Angriffsleistung des ATSV konnte nicht zufrieden stellen. „Das war leider nur Stückwerk“, kritisiert Riedel. Immer wieder versuchten die Ahrensburger, gegen die aggressive 3:2:1-Deckung der HGN mit Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen, und verstrickten sich in Zweikämpfe, anstatt die Situationen spielerisch zu lösen. Und so war das 2:1 nach sechs Minuten schon die letzte Führung für die Gäste in der gesamten Begegnung. Bereits sechs Minuten später nahm Riedel die erste Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt standen schon zehn Ahrensburger Fehlwürfe zu Buche, und der ATSV lag mit 3:6 im Hintertreffen. Doch Riedels Ansprache rüttelte seine Mannen nur kurzfristig wach. Nach dem Anschlusstreffer zum 7:8 zog die HGN auf 14:9 davon. Mit einem Viertorerückstand ging es in die Pause.

 

Wer nun nach dem Wechsel ein ATSV-Feuerwerk erwartet hatte, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: gleich nach Wiederanpfiff zogen die Hausherren auf 17:11 davon. Riedel, der von der 3:2:1-Abwehrvariante in Halbzeit eins nun auf die 6:0-Formation umgestellt hatte, baute die Defensive ein zweites Mal um. Johannes Laskawy bekam eine enge Manndeckung verpasst, und damit stifteten die Gäste zumindest vorübergehend Verwirrung. Die Norderstedter wurden zu Fehlern gezwungen, und der ATSV nahm den Kampf nun endlich an. Beim Stande von 19:21 hatten die Ahrensburger sogar die Chance zum Anschlusstreffer, die jedoch vergeben wurde. Und so erhöhte die HGN erneut und zog mit drei Treffern in Folge sogar wieder auf 24:19 davon. In der Schlussviertelstunde kam die Riedel-Sieben nicht mehr in Schlagdistanz und unterlag am Ende auch in der Höhe verdient mit 26:30.

 

In den letzten beiden Hinrundenpartien beim neuen Spitzenreiter TV Fischbek (15:3 Punkte) und zu Hause gegen den neuen Tabellenzweiten HG Hamburg-Barmbek (14:4) ist der ATSV (ebenfalls 14:4) nun schon gehörig unter Druck. „Wir sind leider in der Situation, in Fischbek gewinnen zu müssen“, stellt auch Riedel fest und macht sich auf einen heißen Kampf gefasst. Zunächst aber haben die Ahrensburg erst einmal zwei Wochen Zeit, um ihre Wunden zu lecken sich auf diese beiden wichtigen Partien einzustellen.

 

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider, Florian Schmidt – Christoph Palder (10), Thiago Santos (9/4), André Peter (3), Sören David (2), Patrick Ranzenberger, Said Evora (je 1), Markus Fraikin, Carsten Moritzen, Michael Degenhard (n. e.), Frederik Jastrembski (n. e.), Christian Bertram (n. e.), Steffen Liepold (n. e.).

 

HG Norderstedt: Marcus Brückner, Manuel Clari, Christian Schabbel – Johannes Laskawy (9), David Caballero (7), Andre Richter (3), Rick Born (3/2), Thiemo Fraatz, Timm Conring, Mario Peters (je 2), Peter Katzor, Christian Sörensen (je 1), Maximilian Holz, Carsten Schmidt.

 

Schiedsrichter: Holger Franz, Stephan Kempe (TH Eilbeck/HSV Hamburg).

 

Siebenmeter: 2/2 : 4/4.

 

Zeitstrafen: 2:5 (Richter (2x) - Ranzenberger, Palder (2x), Evora, Moritzen).

 

Rote Karte: Evora (ATSV, 59., wegen groben Foulspiels)

 

Spielverlauf: 0:1 (5. Minute), 1:1 (5.), 1:2 (6.), 4:2 (11.), 4:3 (11.), 6:3 (12.), 8:5 (15.), 8:7 (19.), 10:7 (21.), 12:8 (23.), 14:9 (25.), 14:11 (27.), 15:11 (30.) – 17:11 (32.), 18:12 (33.), 19:13 (34.), 19:17 (38.), 21:17 (41.), 21:19 (43.), 24:19 (46.), 24:21 (47.), 25:22 (50.), 27:22 (52.), 29:24 (56.), 29:26 (59.), 30:26 (60.).

 

 

Zurück zur Übersicht