14.10.2007: Deutlicher Erfolg in Bergedorf
HSG Red Blue -
ATSV 24:32 (14:14)
Hans Riedel, Trainer der Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV,
brauchte diesmal nicht viele Worte, um seine Männer für das
Gastspiel bei der HSG Red Blue zu motivieren, sondern zitierte
lediglich eine kurze Passage aus dem Bergedorfer Hallenheft: „Wir
haben nichts zu verlieren, Ahrensburg als selbsternannter
Aufstiegsaspirant hat den Druck“, verkündete der Gastgeber dort.
Dass die Stormarner mit diesem Druck offensichtlich umgehen können,
bewiesen sie in den anschließenden 60 Minuten. Das 32:24 (14:14),
mit dem der ATSV seine Titelambitionen untermauerte, war zugleich
der bislang höchste Saisonerfolg.
Dabei sah es in der ersten Halbzeit überhaupt nicht nach einem
Spaziergang für die Schlossstädter aus. Zu passiv agierten sie in
der Abwehr und produzierten im Angriff eine Vielzahl an technischen
Fehlern. Ein Großteil davon war allerdings zumindest auch auf die
durch die Fenster einstrahlende tief stehende Sonne zurückzuführen,
die allen Akteuren schwer zu schaffen machte. Die Ahrensburger
überzeugten lediglich zwischen der siebten und vierzehnten Minute,
als sie einen 2:4-Rückstand in eine 7:5-Führung verwandelten, und in
den letzten drei Minuten vor der Pause, als durch drei Treffer in
Folge noch der Ausgleich gelang.
Und wo die Riedel-Schützlinge vor dem Seitenwechsel aufgehört hatten,
machten sie auch gleich weiter. „Es war klar, dass wir das Spiel nur
in der Abwehr gewinnen konnten, und das habe ich in der Halbzeit
noch einmal deutlich angesprochen“, erklärt Riedel, der bis fünf
Minuten vor Ende der Begegnung mit sieben Feldspielern auskam, das
verbesserte Defensivverhalten seiner Mannschaft in Halbzeit zwei.
Auch in den folgenden vier Minuten blieb der ATSV ohne Gegentreffer
und erarbeitete sich eine Zwei-Tore-Führung. Diese baute er dann
sogar bis aus fünf Tore aus, bevor die HSG noch einmal auf 20:23
verkürzen konnte.
Nun folgte die stärkste Phase der Ahrensburger in der gesamten Partie.
Erneut blieben sie acht Minuten lang ohne Gegentreffer und zogen in
dieser Zeit auf 29:20 davon. Die ATSV-Abwehr stand nun bombensicher
und hatte zudem einen starken Rückhalt in Torhüter Steffen Reider,
der alleine vier Siebenmeter in Serie parierte und die Bergedorfer
Schützen schier zur Verzweiflung trieb. So kamen die Ahrensburger zu
mehreren schnellen Toren. Zudem traf Kapitän Christoph Palder, mit
zehn Treffern erfolgreichster ATSV-Schütze, in dieser Phase fast
nach Belieben. Spätestens als Rechtsaußen Patrick Ranzenberger in
der 55. Minute per Kempa-Trick zum 30:21 traf, war die Messe
gelesen. Der ATSV erhöhte noch einmal auf 32:21. Und dass den
Hausherren am Ende noch etwas Ergebniskorrektur gelang, konnte den
Ahrensburgern die Feierlaune auch nicht verderben. „Wir müssen dort
hin kommen, dass die Abwehrarbeit allen richtig Spaß macht“, blickte
Spielmacher André Peter nach der Partie nach vorn. Von diesem Spaß
dürften er und seine Mitspieler an diesem Tag eine Menge gehabt
haben.
Am kommenden Wochenende haben die Ahrensburger spielfrei und greifen
somit erst in zwei Wochen wieder ins Geschehen ein. Gast in der
Heimgartenhalle wird dann der Aufsteiger SG HSV Handball sein.
Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider,
Florian Schmidt – Christoph Palder (10), André Peter, Patrick
Ranzenberger (je 5), Thiago Santos (5/2), Markus Fraikin (4), Said
Evora (3), Carsten Moritzen, Christian Bertram, Frederik Jastrembski
(n. e.), Michael Degenhard (n. e.).
HSG Red Blue: Florian Dettmann, Markus Büssing – Jan Rautmann
(7/2), Philipp Korinth (5), Frank Peemöller (5/1), Felix Schreiber
(3), Frank Schreiber (2), Tim Witt, Lars Zimmermann (je 1), Henning
Zwahr, Timo Kretzschmar, René Dambel, Aaron Schellenberg.
Schiedsrichter: Holger Franz, Stephan Kempe (TH Eilbeck/HSV
Hamburg).
Siebenmeter: 7/3 : 2/2 (Reider pariert zweimal gegen Rautmann,
Korinth und Witt).
Zeitstrafen: 1:3 (Fe. Schreiber 47. – Palder 37., Evora 32.,
44.).
Spielverlauf: 1:0 (2. Minute), 2:1 (5.), 2:2 (5.), 4:2 (7.),
4:5 (11.), 5:5 (11.), 5:7 (14.), 8:7 (18.), 8:9 (19.), 11:9 (23.),
11:11 (23.), 14:11 (27.), 14:14 (30.) – 14:16 (34.), 15:17 (35.),
17:17 (36.), 17:20 (41.), 18:20 (42.), 18:23 (45.), 20:23 (46.),
20:29 (54.), 21:29 (55.), 21:32 (58.), 24:32 (60.).
|