24.09.2007: Furioses Finale beschert wichtigen Sieg
ATSV - SG Hamburg-Nord 30:28 (14:14)
In
einer dramatischen Partie gegen die SG Hamburg-Nord mit ständigem
Führungswechsel haben die Oberliga-Handballer des Ahrensburger TSV
starke Nerven bewiesen und einen 23:26-Rückstand sechs Minuten vor
dem Ende noch in einen 30:28 (14:14)-Sieg gedreht. Fünf Tore in
Folge für den ATSV innerhalb von vier Minuten, davon vier per Konter
oder erweitertem Gegenstoß, bescherten den Stormarnern den zweiten
Sieg im zweiten Spiel und damit einen gelungenen Saisonstart.
Bereits vor Anpfiff waren sich alle Beteiligten der Bedeutung dieser
Begegnung bewusst. Die SG galt bei allen Experten als einer der
heißesten Anwärter auf den Titel, war jedoch mit einer
überraschenden 25:26-Heimniederlage gegen die HG Norderstedt in die
Saison gestartet und stand entsprechend bereits gehörig unter Druck.
ATSV-Trainer Hans Riedel konnte nach dessen Krankheit erstmals auf
seinen Rückraumschützen Christoph Palder zurückgreifen. Und auch
Rückkehrer Carsten Moritzen, der zuletzt für die HSG Nord-NF aktiv
gewesen war und erst seit Donnerstag im Besitz einer
Spielgenehmigung für den ATSV ist, stand ebenso in Riedels Startformation wie der nach seinem Muskelfaserriss wieder genesene Rechtsaußen Patrick Ranzenberger.
Nicht dabei war hingegen Neuzugang Steffen Liepold, der nach dem
Spiel gegen den AMTV wieder über starke Schmerzen im verletzten
Sprunggelenk klagte.
Auf dem Platz nahm zunächst einmal der Gast das Heft in die Hand. 2:0
führte die SG nach zwei Minuten und hielt diesen Vorsprung eine gute
Viertelstunde. Vor allem der starke Rückraum mit Dennis von Seelen
und Spielertrainer Erik Wudtke, der allerdings Mitte der zweiten
Halbzeit mit einer schweren Schulterverletzung ausfiel, machte den
Schlossstädtern zu schaffen. Doch es folgte die erste sehr starke
Phase der Ahrensburger. Thiago Santos erzielte per Siebenmeter den
Anschlusstreffer zum 8:9, und Christoph Palder gelang per
Tempogegenstoß der Ausgleich. Erneut Santos sorgte dann mit dem wohl
schönsten Treffer des Nachmittags für die erste Führung. Bei einem
Tempogegenstoß verwandelte er nach Anspiel von Patrick Ranzenberger
per Kempa-Trick und einem sehenswerten Heber zum 10:9. André Peter
erhöhte sogar noch um ein weiteres Tor.
In der Folge dezimierten zwei Zeitstrafen den ATSV, der sich
kurzzeitig sogar in doppelter Unterzahl wieder fand. So erzielten
die Gäste zunächst den Ausgleich und gingen sogar ihrerseits durch
zwei Tempogegenstöße wieder mit 14:12 in Führung. Aber der ATSV
kämpfte und schaffte durch Santos per Siebenmeter und Linksaußen
Markus Fraikin kurz vor dem Pausenpfiff noch den Ausgleich.
In der Halbzeitpause mahnte Riedel seine Schützlinge noch einmal,
Geduld zu bewahren, da die Partie seiner Meinung nach erst in der
60. Minute entschieden würde. Und er sollte Recht behalten. Es
folgten zunächst mehrere Führungswechsel. Santos gelang zum
21:21-Ausgleich ein weiterer sehenswerter Treffer, als er von der
eigenen Neunmeterlinie über den herausgelaufenen Torhüter
verwandelte.
Nach zwei Gästetoren in Folge sah dann in der 53. Minute die SG
bereits wie der sichere Sieger aus. 26:23 führte die Sieben von Erik
Wudtke. Doch die Riedel-Schützlinge gaben das Spiel noch längst
nicht verloren. In ihrer stärksten Phase drehten sie das Spiel.
Sören David bewies Nervenstärke und verwandelte per Siebenmeter zum
24:26. Die ATSV-Abwehr stand nun sicher und provozierte Fehler des
Gegners. Christoph Palder gelang per Tempogegenstoß der
Anschlusstreffer, bevor Thiago Santos aus der zweiten Welle
ausglich. Das Spiel stand nun vier Minuten vor Schluss auf des
Messers Schneide. Kreisläufer Said Evora gelang ebenfalls aus der
zweiten Welle die 27:26-Führung, und Rechtsaußen Patrick
Ranzenberger erhöhte per Tempogegenstoß sogar noch auf 28:26. Durch
fünf Toren in Folge hatte der ATSV zwei Minuten vor Schluss
plötzlich eine glänzende Ausgangsposition.
Es blieb allerdings spannend bis zum Schluss. Per Siebenmeter gelang
Markus Ginders der Anschlusstreffer für den Gast. Und selbst als
Evora vom Kreis auf 29:27 erhöhte, war die Partie noch nicht
gewonnen. Der starke von Seelen verkürzte eine Minute vor Ende
erneut auf 29:28. Erst Christoph Palders Treffer zum 30:28 erlöste
den ATSV und seine Zuschauer auf der Tribüne.
Nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel können die Ahrensburger mit dem
Saisonstart überaus zufrieden sein, zumal die SG Hamburg-Nord in der
Tabelle nun bereits vier Punkte zurück liegt. Dass der ATSV aufgrund
der hohen Siege der HSG Red Blue und des TV Fischbek in der Tabelle
auf Platz drei zurückfiel, dürfte hingegen zu verkraften sein.
Am kommenden Sonntag müssen die Ahrensburger beim SC
Alstertal-Langenhorn antreten, der nach dem 22:22-Unentschieden
gegen die HG Norderstedt ebenfalls noch ungeschlagen ist. Anpfiff
ist um 18 Uhr in der Halle Lüttkoppel.
Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider,
Florian Schmidt – Christoph Palder (9), Thiago Santos (9/3), Patrick
Ranzenberger (4), Said Evora (3), Carsten Moritzen (2), André Peter,
Markus Fraikin (je 1), Sören David (1/1), Michael Degenhard,
Christian Bertram, Marc Feldtmann, Frederik Jastrembski (n. e.).
Hamburg-Nord: Nils Frenzel, Daniel Hempel, Dennis von Seelen
(9/3), Markus Ginders (5/1), Erik Wudtke (4), Andreas Finnberg (3),
Alexander Zielske, Tobias Nick (je 2), Lennart Harnischfeger, Tobias
Heimer, Stephan Finnberg (je 1), Nils Becker, Kolja Jessen,
Sebastian Bütow.
Schiedsrichter: Thorsten Oest, Oliver Reinstorf (THB Hamburg
03).
Siebenmeter: 4/3 : 5/4 (Santos an den Pfosten - von Seelen an die
Latte).
Zeitstrafen: 7:4 (Palder 23., Moritzen 25., 43., 52., Peter
37., David 57., 60. – Wudtke 2., St. Finnberg 17., 54., von Seelen
26.).
Rote Karte: Moritzen (ATSV, 52., nach dritter Hinausstellung).
Spielverlauf: 0:2 (2. Minute), 4:6 (14.), 5:6 (14.), 5:8 (16.),
7:9 (18.), 11:9 (23.), 12:10 (24.), 12:14 (28.), 14:14 (30.) – 14:15
(31.), 16:15 (33.), 16:17 (34.), 17:18 (37.), 19:18 (39.), 19:20
(43.), 20:21 (45.), 21:21 (46.), 21:23 (48.), 22:24 (49.), 23:24
(49.), 23:26 (54.), 28:26 (58.), 28:27 (58.), 29:27 (59.), 29:28
(59.), 30:28 (60.).
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