Aktuelles

 

15.01.2007:  Handballspiel am Rande einer Schiedsrichtershow
ATSV - DHK Flensborg 27:30 (16:13)

In einem waren sich Spieler und Verantwortliche beider Mannschaften nach dem Spiel einig: So etwas hatten sie noch nie erlebt. Das Regionalliga-Handballspiel der Männer des Ahrensburger TSV gegen den DHK Flensborg hatte diesen Namen nicht verdient. Im Vordergrund der Partie standen über 60 Minuten die beiden Schiedsrichter Maik Lehmann und Ronny Domke aus Cottbus, die bereits nach neun Minuten den Überblick komplett verloren hatten und in einer Partie ohne jegliche Härte insgesamt 26 Zweiminutenstrafen und zwei direkte Rote Karten verteilten. Zusätzlich mussten noch vier Akteure nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig duschen.

 

Am Rande dieser Show wurden auch noch zwei wichtige Punkte vergeben, die am Ende der Tabellendritte einfuhr. Dabei hatten die Ahrensburger lange Zeit in Führung gelegen. Bereits mit 15:10 lagen die Männer von Trainer Jens Lüdtke kurz vor der Halbzeit vorne, versäumten es jedoch, diesen Vorsprung noch weiter auszubauen und gingen stattdessen nur mit einer Dreitoreführung in die Pause.

 

Zu Beginn der zweiten dreißig Minuten zog der ATSV noch einmal auf 19:15 davon, hatte dann jedoch offensichtlich sein Pulver verschossen. Die Rote Karte gegen Gästetrainer Christian Lutter beflügelte offensichtlich nur die Flensburger, die schnell zum 19:19 ausglichen und erstmals in der Partie nach dem 1:0 wieder mit 20:19 in Führung gehen konnten. Die Stormarner fanden nun kein Mittel mehr, hatten aber auch zu keiner Zeit eine Chance, verbrachten sie doch 22 Minuten in der zweiten Hälfte in Unterzahl.

 

Weiterhin im Mittelpunkt des Geschehens standen die beiden Unparteiischen. Durch zahllose unverständliche Zeitstrafen- und Siebenmeterentscheidungen auf beiden Seiten verursachten sie bei den Akteuren auf dem Feld, den Verantwortlichen auf beiden Bänken und den 200 Zuschauern in der Heimgartenhalle irgendwann nur noch Kopfschütteln.

 

Die Roten Karten bleiben bis auf die Disqualifikation von Patrick Ranzenberger ohne Folgen. Dieser wurde wegen angeblicher Schiedsrichterbeleidigung vom Feld gestellt und muss mit einer Sperre von mindestens zwei Spielen rechnen.

 

In der Tabelle stehen die Ahrensburger nun punkt- und torgleich mit dem TSV Ellerbek auf Platz 12. Wäre das der Stand am Ende der Saison und bliebe auch der VfL Potsdam in der 2. Bundesliga auf einem Abstiegsplatz, dann würde es wieder zu zwei Entscheidungsspielen zwischen dem ATSV und Ellerbek um den Abstieg kommen. Damit es soweit nicht kommt, wollen die Schlossstädter bereits am kommenden Samstag die nächsten wichtigen Punkte einfahren. Gegen die HSG Kropp-Tetenhusen haben sie nach der 25:31-Niederlage im Hinspiel noch einiges gutzumachen. Anpfiff der Partie ist nicht – wie zunächst verbreitet – um 16 Uhr, sondern erst um 18 Uhr in der Heimgartenhalle.

 

Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider (1.-53., 57.-60., 27 Paraden), Florian Schmidt (53.-57., 2 Paraden) – Thiago Santos (9/4), Patrick Ranzenberger (6), Alexander Bär (5), Christoph Palder (3), Christian Schedeit (2), André Peter, Said Evora (je 1), Marc Feldtmann, Markus Fraikin (n. e.).

 

Flensborg: Christoph Peters, Oliver Schultz – Peter Stotz (7/3), Jan Molsen (6), Jan Lasse Kohnagel (5), Alexander Klein (4), Maik Barthen (3), Robert Koch, Olaf Karstens (je 2), Kim Jessen (1), Rainer Cordes, Morten Eskildsen, Arne Zschiesche, Sören Johansen.

 

Schiedsrichter: Maik Lehmann, Ronny Domke (Cottbus).

 

Siebenmeter: 6/4 : 5/3 (Schedeit und Santos scheitern an Schultz - Reider pariert gegen Stotz, Molsen an den Pfosten).

 

Zeitstrafen: 14:12 (Schedeit 10., 20., 60., Bär 15., 49., 54., Peter 27., 43., 53., Feldtmann 46., Ranzenberger 52., Reider 53., 53., Palder 56. – Jessen 8., 24., 52., Molsen 9., Koch 17., Karstens 22., Barthen 28., Johansen 33., 59., Stotz 35., 53., Lutter 26.).

 

Rote Karten: Lutter (DHK, 40., wegen „ständigen Reklamierens“), Jessen (DHK, 52.), Peter (ATSV, 53.), Bär (ATSV, 54.), Schedeit (ATSV, 60., alle nach der dritten Zeitstrafe), Ranzenberger (ATSV, 60., wegen Schiedsrichterbeleidigung).

 

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 5:4, 5:5, 9:5, 9:6, 11:6, 12:7, 12:9, 13:9, 13:10, 15:10, 15:13, 16:13 – 16:15, 19:15, 19:20, 20:21, 21:21, 21:23, 22:24, 23:24, 23:26, 24:26, 24:29, 26:29, 26:30, 27:30.

 

Zuschauer: 200.

 

 

Zurück zur Übersicht