27.11.2006: Sicher geglaubten Sieg verschenkt
HSV Peenetal Loitz - ATSV 30:26 (11:15)
Die
Regionalliga-Handballer des Ahrensburger TSV haben in der Schlussphase
der Auswärtspartie beim HSV Peenetal Loitz zwei zu diesem Zeitpunkt im
Kopf bereits auf der Habenseite verbuchte Punkte noch aus der Hand
gegeben. 40 Minuten lang hatten sie das Spiel kontrolliert und zogen
sogar nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Gastgeber zum 20:20
noch einmal auf 23:20 und 24:21 davon. Doch in acht Minuten
verspielten sie den Vorsprung und unterlagen schließlich noch mit vier
Toren.
Obwohl Trainer Jens Lüdtke sich mit der Angriffsleistung seines
Teams nicht zufrieden zeigte, lagen seine Mannen über zwei Drittel des
Spiels vorne. Torhüter Steffen Reider parierte allein in Durchgang
eins 17 Bälle, darunter zwei Siebenmeter, und legte zusammen mit einer
beweglichen Abwehr den Grundstock für die Halbzeitführung. Was dann
passierte, erinnerte stark an die letzte Saison, als reihenweise hohe
Führungen noch verspielt wurden. Doch die Niederlage war auch ein
Tribut an den schmalen Kader. Vor allem im Rückraum mangelte es Lüdtke
an Alternativen. So fehlte Kapitän Philipp Ruge, bei dem nach dem
Heimsieg gegen Ludwigsfelde ein Kahnbeinbruch in der rechten Wurfhand
diagnostiziert wurde. Er soll noch diese Woche operiert werden und
steht seinem Team frühestens im Januar wieder zur Verfügung.
Mit von der Partie war hingegen der 19-jährige Blitztransfer Dennis
Kondziella. Der 1,98 m große Kreisläufer, der zuletzt für die zweite
Mannschaft des VfL Bad Schwartau aktiv gewesen war, hatte erst am
Freitagmorgen seine Freigabe erhalten. Doch auch er konnte nichts an
der Niederlage ändern. Haarsträubende technische Fehler ließen
zunächst das Loitzer Publikum zurückkommen, das ebenfalls nicht mehr
an den Sieg seines Teams geglaubt hatte. So kamen die Peenestädter
zurück ins Spiel und schließlich sogar auf die Siegerstraße.
Auch wenn diese Punkte sicherlich vor dem Spiel nicht unbedingt
eingeplant waren, ist die Niederlage doch mehr als ärgerlich. Nun
müssen die Stormarner versuchen, im bevorstehenden Heimspiel gegen den
ATSV Stockelsdorf am kommenden Sonntag ihr Punkteverhältnis erneut
auszugleichen. Dass dies trotz der unbefriedigenden Situation in
Stockelsdorf (vorletzter Tabellenplatz mit 7:19 Punkten) keine
einfache Aufgabe wird, stellte Lüdtke bereits direkt nach dem Spiel
klar: „Stockelsdorf ist stärker als Loitz!“ Anpfiff ist um 17 Uhr in
der Heimgartenhalle.
Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider (1.-60.,
25 Paraden), Florian Schmidt (für einen Siebenmeter) – Thiago Santos
(6/2), Christian Schedeit (5), André Peter, Alexander Bär (je 4),
Patrick Ranzenberger, Christoph Palder (je 3), Dennis Kondziella (1),
Markus Fraikin (n. e.), Hanno Jost (n. e.).
Loitz: Enrico Ney, Christian Genuttis – Zbigniew Podfigurny
(6), Michael Köhler (6/1), Jan Dethloff (4), Johannes Müller (4/2),
Sven Präkels, Andreas Schulz (je 3), Lars Effenberger (2), Markus Dau
(2/1), Tomasz Matoszko, Stefan Förster, Kai Baresel.
Schiedsrichter: Tolga Karamuk, Nikos Seliger (Berlin).
Siebenmeter: 6/4 : 2/2 (Reider pariert gegen Köhler und
Podfigurny).
Zeitstrafen: 1:2 (Podfigurny 58. – Santos 15., 54., Schedeit
52.).
Spielverlauf: 0:1, 2:1, 3:2, 3:5, 4:6, 5:6, 5:8, 7:8, 7:11,
8:11, 8:13, 9:13, 9:15, 11:15 – 11:17, 13:17, 13:18, 14:19, 16:19,
16:20, 20:20, 20:23, 21:24, 26:24, 26:25, 27:25, 27:26, 30:26.
Zuschauer: 200.
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