16.10.2006: Souveräner Auswärtserfolg in Bad Doberan
Bad Doberaner SV - ATSV 22:28 (9:14)
„Auswärtssieg,
Auswärtssieg!“, skandierten die Regionalliga-Handballer des
Ahrensburger TSV nach dem gelungenen 28:22 (14:9)-Erfolg beim
Aufsteiger Bad Doberaner SV und gaben im Kreis tanzend ihrer Freude
über den zweiten Saisonsieg Ausdruck. Das Team von Trainer Jens Lüdtke
hatte die Partie von Anfang an in der Hand und landete schließlich
einen verdienten und zu keiner Zeit gefährdeten Sieg. Zwar konnten die
Ahrensburger durch den Sieg die rote Laterne der Liga nicht abgeben.
Mit nun 4:10 Punkten sind sie aber nur noch einen Punkt vom am Ende
rettenden Ufer entfernt.
Es taten sich erstaunliche Parallelen zum ersten Saisonsieg beim
TSV Ellerbek auf. Wie schon die Ellerbeker sahen sich auch die
Münsterstädter laut den Infos im eigenen Hallenheft – obwohl gerade
erst aufgestiegen – als Favorit. „Das allein war Motivation genug“,
erklärte der achtfache Torschütze Christoph Palder nach dem Spiel. Und wie schon in Ellerbek stimmte
beim ATSV die Einstellung in der Abwehr, so dass die Gäste das
Spielgeschehen von der ersten Minute an bestimmten. Hinzu kam ein
erneut glänzend aufgelegter ATSV-Keeper Steffen Reider, der seinen
eigenen Rekord aus dem Relegationsspiel gegen TMBW Berlin noch einmal
steigerte und insgesamt 32 Bälle parierte, darunter die ersten vier
von am Ende fünf Siebenmetern. Und auch wenn Lüdtke sich sicherlich
gewünscht hätte, dass im Angriff der Ball noch etwas länger gehalten
worden wäre, so stimmte auch dort die Disziplin. Die Stormarner
erspielten sich ihre Chancen und bauten ihre schon früh erarbeitete
Führung bis zur Halbzeit auf fünf Tore aus.
Mit dem Halbzeitpfiff schickten die Schiedsrichter Holger Siebert
und Helmut Wenzel aus Lübbenau ATSV-Rechtsaußen Patrick Ranzenberger
auf die Tribüne, der nach der Schlusssirene seinen Gegenspieler durch
Ziehen am Trikot nach hinten gerissen haben soll. Hätten die beiden
Unparteiischen allerdings die Partie rechtzeitig abgepfiffen, wäre es
dazu gar nicht mehr gekommen.
So standen die Ahrensburger direkt nach der Pause kurzfristig nur
noch mit vier Feldspielern auf dem Parkett, was der DSV zu drei
schnellen Toren nutzen konnte und wieder auf 12:14 verkürzte. Da die
Schiedsrichter auch in der Folgezeit die insgesamt fünf
Zweiminutenstrafen und fünf Siebenmeter ausschließlich auf die Gäste
verteilten, blieb es zumindest kurzzeitig spannend. Nachdem der ATSV
wieder auf 22:15 enteilt war, kamen die Hausherren noch einmal auf
21:24 heran. Doch drei ATSV-Treffer in Folge machten den zweiten
Auswärtserfolg perfekt.
Nach den englischen Wochen mit fünf Spielen in 17 Tagen haben die
Ahrensburger nun erst einmal eine Woche Ruhe. Am Sonntag kommt es dann
zum nächsten Lokalderby gegen den AMTV Hamburg. Das „Farm-Team“ des
Bundesligisten HSV Hamburg, das in der vergangenen Saison noch die
Vorrunde als Tabellenerster beendet hatte, steht momentan mit 4:10
Punkten ebenfalls auf einem Abstiegsplatz. Anpfiff ist um 17 Uhr in
der Heimgartenhalle.
Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider (32
Paraden), Florian Schmidt (n. e.) – Christoph Palder (8), André Peter
(6), Philipp Ruge, Thiago Santos (je 4), Alexander Bär (3), Christian
Schedeit (2), Patrick Ranzenberger (1), Marc Feldtmann, Said Evora,
Markus Fraikin (n. e.), Hanno Joste (n. e.).
Bad Doberan: Robert French, Torsten Richter, Oliver Schröder
– Falk Heinrich (5), Marcus Schlette (5/1), Clemens Borchardt,
Alexander Kraeft (je 3), Christian Gerber, Chris Wagner (je 2),
Torsten Frahm, Christoph Käckenmeister (je 1), Frank Furche.
Schiedsrichter: Holger Siebert, Helmut Wenzel (Lübbenau).
Siebenmeter: 5/1 : 0 (Reider pariert gegen zweimal gegen
Frahm, Borchardt und Gerber).
Zeitstrafen: 0:5 (Bär 11., Santos 28., Schedeit 30., 37.,
Feldtmann 34.).
Rote Karte: Ranzenberger (ATSV, 31., wegen Trikotziehens).
Spielverlauf: 0:2, 1:2, 1:4, 2:5, 3:5, 3:8, 5:8, 5:9, 6:9,
6:11, 9:14 – 12:14, 12:16, 14:16, 14:19, 15:19, 15:22, 17:24, 21:24,
21:27, 22:28.
Zuschauer: 200.
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