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14.09.2006: Reider hält den Klassenerhalt fest
ATSV - SG TMBW Berlin 32:25 (16:8)

Die Handballer des Ahrensburger TSV spielen auch in dieser Saison in der Regionalliga Nordost. Nach dem 32:25 (16:8)-Heimerfolg im entscheidenden Rückspiel gegen die SG TMBW Berlin kann das Team von Trainer Jens Lüdtke nun Mitte September endlich den hart erarbeiteten Klassenerhalt feiern. Am Ende hielt Torhüter Steffen Reider, der mit insgesamt 30 parierten Bällen überragender Mann auf dem Platz war, den Vorsprung fest.

 

Die Lüdtke-Schützlinge wussten nach dem Abpfiff sofort, bei wem sie sich zu bedanken hatten. In einer großen Traube begruben sie ihren Torhüter unter sich. „Dieses Spiel hat mich 20 Jahre meines Lebens gekostet“, stellte Reider hinterher fest. Denn die Schlossstädter hatten es in der Tat unnötig spannend gemacht.

 

Den Fünftorerückstand aus der 26:31-Niederlage in Berlin am vergangenen Samstag hatten sie schnell wettgemacht. Nach verhaltenem Start mit zunächst wenigen Treffern auf beiden Seiten erarbeitete sich der ATSV in den letzten Minuten der ersten Halbzeit einen komfortablen Vorsprung von acht Toren, den er mit in die Pause nahm. Aus einer sicheren Deckung mit Reider zwischen den Pfosten erzielten die Ahrensburger vor allem schnelle und damit einfache Tore gegen die Hauptstädter.

 

Nach dem Seitenwechsel bauten die Gastgeber diese hohe Führung sogar immer noch weiter aus. Zehn Minuten vor Ende der Begegnung leuchtete ein 30:17 von der Anzeigetafel. Kaum jemand hätte wohl zu diesem Zeitpunkt noch einen Pfifferling auf die Berliner gesetzt.

 

Doch die kamen noch einmal zurück. Unterstützt von einer Flut von Zeitstrafen gegen die Ahrensburger (insgesamt 14, davon allein neun in der zweiten Halbzeit) kämpften sie sich in den letzten Minuten des Spiels Tor um Tor wieder heran. Eine offene Manndeckung zwang den ATSV zu einfachen Fehlern, die jetzt zu schnellen Treffern der Gäste führte. Auf einmal stand es nur noch 31:25, so dass also bei noch zwei Minuten Spielzeit nur noch ein einziges Tor fehlte, um eine Verlängerung zu erzwingen.

 

Bezeichnenderweise war es auch in dieser Phase Torhüter Reider, der mit einer sensationellen Parade den Vorsprung festhielt. Gegen den allein auf ihn zulaufenden Sebastian Viehstädt lag er schon am Boden, bekam aber irgendwie die Hände noch hochgerissen und verhinderte so die Verlängerung. Im Gegenzug gelang dem ATSV dann endlich das erlösende 32:25, das die Berliner nicht mehr kontern konnten.

 

Die letzten Minuten waren bei den Ahrensburgern ein einziger Krampf. „Doch danach fragt hinterher niemand mehr“, zeigte sich Trainer Lüdtke zufrieden. Am Ende jedenfalls war die Freude riesig, auch wenn die Siegesfeierlichkeiten aufgrund des Wochentermins eher spärlich ausfielen.

 

Statt Alstertal-Langenhorn heißt es am kommenden Wochenende also nun Kropp/Tetenhusen. Bereits am Samstag müssen die Ahrensburger auf der Schleswiger Geest antreten. Anpfiff ist um 16.45 Uhr in der Geestlandhalle in Kropp.

 

Ob es bei den nun 18 Teams in der Regionalliga Nordost verbleibt, ist weiter fraglich. Denn trotz der vorherigen Ankündigung, eine sportliche Niederlage zu akzeptieren, pocht die SG TMBW Berlin nun weiter auf ihr Recht auf einen Platz in der Liga. „Das Verbandsgericht hat den Antrag des NOHV auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand als unzulässig verworfen“, erklärt TMBW-Vorsitzender Sascha Gremmel. „Damit waren die Entscheidungsspiele überflüssig und wir haben Anspruch auf einen Platz in der Liga.“ Es bleibt abzuwarten, wie der Verband auf diese Forderung aus Berlin reagiert. Dem ATSV jedenfalls bleibt es erspart, weiter die Gerichte zu bemühen. Auf seinen Anspruch aus der einstweiligen Verfügung des Landgerichts Potsdam gegen den NOHV kann er verzichten.

 

Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider (1.-18. Minute und 20.-60., 30 Paraden), Florian Schmidt (18.-20., 2 Paraden) – Philipp Ruge (7), Christoph Palder (6), Thiago Santos (6/1), Marc Feldtmann (5/2), Said Evora (3), André Peter, Alexander Bär (je 2), Christian Schedeit (1), Patrick Ranzenberger, Markus Fraikin, Hanno Jost (n. e.).

 

TMBW Berlin: Björn Schumann, Andreas Becker – Kristijan Kalan (6), Dennis Wittkopf (6/1), Sebastian Viehstädt (4), Gabor Möller (3), Marian Grellmann (2), Daniel Lübke, Björn Kniewel, Kai Grellmann, Sebastian Schwenen (je 1), Michael Witt, Karsten Schulz, Julian König.

 

Schiedsrichter: Marco Fischer, Thomas Stahlberg (Berlin/Oranienburg).

 

Siebenmeter: 4/3 : 6/1 (Santos scheitert an Becker - Reider pariert gegen 2x gegen Wittkopf, Lübke, K. Grellmann und Viehstädt).

 

Zeitstrafen: 14:7 (Bär 8., 21., Santos 12., 18., 45., Reider 18., Evora 33., 38., Schedeit 41., Ruge, 43., 54., 56., Feldmann 58., 59. – Viehstädt 12., 48., Lübke 16., Kalan 20., Möller 27., Becker 34., König 57.).

 

Rote Karten: Santos (45.), Ruge (56., beide ATSV, nach der jeweils dritten Hinausstellung)

 

Spielverlauf: 0:1, 1:1, 1:3, 5:3, 5:5, 8:5, 9:6, 9:6, 15:7, 16:8 – 16:9, 20:9, 20:11, 22:11, 24:13, 24:16, 26:16, 26:17, 30:17, 30:20, 31:20, 31:25, 32:25.

 

Zuschauer: 200.

 

 

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