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02.05.2006: Verwirrung pur nach letztem Saisonspiel
TSV Rudow - ATSV 20:20 (7:12)

Direkt nach dem Schlusspfiff der Partie zwischen dem TSV Rudow und den Regionalliga-Handballern des Ahrensburger TSV wusste niemand so recht, ob er sich nun ärgern oder freuen sollte. 20:20 (12:7) unentschieden endete die Begegnung in Berlin. Der ATSV hatte wie im Hinspiel ein schon verloren geglaubtes Spiel noch gedreht und drei Sekunden vor Ende bei einem Freiwurf sogar noch die Siegchance vertan.

 

Um den unter Umständen noch rettenden vierten Platz in der Tabelle zu verteidigen, hätte die SG TMBW Berlin ihr gleichzeitig stattfindendes Spiel gegen die HSG Nord-NF nicht mit mehr als sechs Toren gewinnen dürfen. Nach langem Warten dann die telefonische Nachricht: TMBW gewinnt mit genau sechs Toren und zieht mit dem ATSV nach Punkten und Tordifferenz gleich. Verwirrung pur. Entschieden nun die mehr geworfenen Tore oder der direkte Vergleich? Beides hätte für die Ahrensburger gesprochen. Auf der Rückfahrt im Bus kam dann noch telefonisch die Meldung aus Ahrensburg, dass in der Tabelle der ATSV vor TMBW geführt wird. Doch keiner hatte sich wirklich mit diesem äußerst unwahrscheinlichen Ausgang beschäftigt. Der nachträgliche Blick ins Regelwerk brachte Klarheit: Bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz sind zwei Entscheidungsspiele notwendig. Ob aber der Verband diese Spiele wirklich ansetzt, ist fraglich, da weiterhin unklar ist, ob der vierte Platz überhaupt für den Klassenerhalt reicht.

 

Im Spiel bei den Hauptstädtern legte der ATSV, der ohne den beruflich verhinderten Christoph Palder angereist war, los wie die Feuerwehr. Zweimal in Folge stibitzte sich Thiago Santos als vorgezogener Deckungsspieler den Ball und sorgte so für die 2:0-Führung. Im Positionsangriff zeigten die Männer von Jens Lüdtke jedoch Schwächen. Gegen die ebenfalls offensive Abwehrformation des Gegners ließen sie sich auf zu viele Einzelaktionen ein und rannten sich fest. Der Tabellenletzte glich aus, ging in Führung und erarbeitete sich sogar ein bequemes Fünf-Tore-Polster bis zur Pause. Beachtlich: Alle sieben Treffer in den ersten 30 Minuten erzielte Linksaußen Thiago Santos!

 

Anfang der zweiten Hälfte lief es zunächst besser, und der ATSV kam auf 11:13 heran. Doch dann wieder der alte Trott. Die Krönung waren zwei Minuten in Überzahl, in denen den Stormarnern kein einziger Treffer gelang, in denen sie selbst aber zwei Tore des Gegners einfingen. Beim Stand von 18:13 für Rudow schien die Partie entschieden.

 

Dann rüttelte offenbar ausgerechnet eine Zweiminutenstrafe wegen Meckerns gegen den bis dato überragenden Torhüter Steffen Reider, der insgesamt 25 Bälle parierte, seine Mannen wach. Außerdem kamen die Erinnerungen an das Hinspiel hoch, in dem der ATSV sogar einen Zehn-Tore-Rückstand aufgeholt und noch gewonnen hatte. Zunächst parierte Florian Schmidt im Tor zwei wichtige Bälle. Lüdtke setzte jetzt alles auf eine Karte und verpasste zwei Rudower Rückraumspielern eine enge Manndeckung. Und das zeigte Wirkung. Der Gegner wurde nervös und verspielte Tor um Tor seine Führung. Nach dem Treffer zum 20:17 blieben die Berliner erfolglos, der ATSV hingegen traf noch dreimal und glich aus. Und es blieb sogar noch Zeit für einen letzten Angriff. Drei Sekunden vor Schluss zückte Lüdtke die Grüne Karte. Doch zwei Freiwürfe in diesen letzten drei Sekunden brachten kein Tor mehr.

 

Dem ATSV bleibt nach diesem letzten Spiel zunächst nichts übrig, als abzuwarten, wie der Verband reagiert. 9:1 Punkte holten die Ahrensburger aus den letzten fünf Partien. Ob es reicht?

 

Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Steffen Reider (1.-49. Minute und 51.-60., 25 Paraden), Florian Schmidt (49.-51., 2 Paraden) – Thiago Santos (10/3), Philipp Ruge (5), Robert Delinac (2), André Peter, Marc Feldtmann, Said Evora (je 1), Markus Fraikin Patrick Ranzenberger, Hanno Jost (n. e.), Mathias Behncke (n. e.).

 

Rudow: Christoph Kaminski – Marian Blanke, Adrian Namyslo, Jens Wegener (je 3), Mathias Kopp, Lars Konieczny (je 3/1), Timo Schäfer, Semjon Schimanke (je 2), Alexander Hugo (1), Alexander Ottho, Alex Hagenstein, Sven Konieczny.

 

Schiedsrichter: Daniel Porebska, Tobias Schween (Bernau/Lychen).

 

Siebenmeter: 3/2 : 3/3 (Reider pariert gegen L. Konieczny).

 

Zeitstrafen: 4:3 (S. Konieczny 31., Hagenstein 37., 43. – Evora 12., Delinac 26., Reider 49.).

 

Spielverlauf: 0:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:5, 8:5, 8:6, 11:6, 12:7 – 12:8, 13:8, 13:11, 16:11, 18:13, 18:15, 19:15, 19:17, 20:17, 20:20.

 

Zuschauer: 100.

 

 

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