15.11.2004: Tabellenführung mit Mühe verteidigt
ATSV - Norderstedter SV 27:24 (10:14)
Mit
einem Kraftakt in den letzten 20 Minuten des Spiels haben die
Handballer des Ahrensburger TSV beim 27:24 (10:14)-Erfolg über den
Norderstedter SV ihre Tabellenführung in der Oberliga Hamburg
verteidigt. Allerdings war der Sieg ein hartes Stück Arbeit gegen den
punktlosen Tabellenletzten, der aufopferungsvoll kämpfte und
unbedingt beweisen wollte, dass er nach dem Abzug von sieben Punkten
durch den Verband wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten
Jugendlichen zu Unrecht ganz unten steht. Unter den Augen des
ehemaligen ATSV-Kapitäns und Ex-Trainers der australischen
Damen-Nationalmannschaft, Christoph Mecker, der zurzeit auf
Heimaturlaub aus Sydney in Deutschland weilt, setzten sich am Ende die
Ahrensburger nur mühsam durch. "Ich hatte allerdings niemals
Sorgen, dass das Spiel verloren gehen könnte", resümierte
Mecker nach der Begegnung.
Von Anfang an zeigten die Norderstedter keinerlei Respekt und
führten nach acht Minuten mit 4:1. Durch drei schnelle Tore innerhalb
von zwei Minuten war der ATSV beim 4:4 wieder zurück im Spiel, doch
der NSV legte sofort nach und erhöhte auf 7:4 (13. Minute). Diese
Führung gaben die Schützlinge von Trainer Volker Paul bis zur Pause
nicht mehr aus der Hand, sondern bauten sie sogar noch auf 14:10 aus.
ATSV-Coach Jörg Schröder hatte in den ersten 30 Minuten alle Mühe,
seine Männer auf Kurs zu bringen. Zu sehr beschäftigten diese sich
mit den Entscheidungen der beiden Unparteiischen Matthias Hochsprung
und Jürgen Urban, anstatt sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren.
5:0 stand es folgerichtig zur Halbzeit nach Zwei-Minuten-Zeitstrafen
für den ATSV, zwei davon wegen Meckerns gegen
Schiedsrichterentscheidungen. Hinzu kamen zahlreiche technische Fehler
und Fehlwürfe gegen den gut aufgelegten Mike Lehmann im NSV-Tor, die
die Gäste zu vielen Tempogegenstoßtoren vor allem durch den
bärenstarken Thiago Santos nutzten.
Nach dem Pausentee besannen sich die Ahrensburger endlich auf ihre
Stärken und arbeiteten sich langsam heran. Starker Rückhalt war
dabei der überragende Florian Schmidt im ATSV-Kasten, der die Gäste
immer mehr zur Verzweiflung brachte. Nach 39 Minuten waren die
Schröder-Mannen bis auf ein Tor an den Gast heran gekommen (15:16),
drei Minuten später fiel der Ausgleich zum 17:17. Noch in der
gleichen Spielminute konnte der ATSV sogar zum ersten Mal in Führung
gehen und zog durch zwei weitere schnelle Treffer auf 19:17 davon.
Doch der NSV steckte nicht auf, kam noch einmal zurück und lag nach
46 Minuten wieder mit 20:19 vorn. Ebenfalls durch drei Treffer in
Folge erarbeiteten sich die Gastgeber nun erneut einen
Zwei-Tore-Vorsprung zum 22:20 (48.), den sie bis zum Ende nicht mehr
abgaben.
Zum ersten Mal auf der Ahrensburger Bank saß Neuzugang Jens
Leichnitz, der jedoch nach wie vor an einer Leistenzerrung laboriert
und deshalb noch nicht zum Einsatz kam. Seinen ersten Auftritt könnte
Leichnitz bereits am kommenden Sonntag haben, wenn die Ahrensburger
(12:4 Punkte) im Spitzenspiel beim Tabellendritten SC
Alstertal-Langenhorn (10:6) erneut ihre Tabellenführung verteidigen
wollen. Anpfiff ist um 17 Uhr in der Halle Alstertal (Lüttkoppel).
Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Florian Schmidt (15
Paraden), Torsten Wild (3 Paraden) - Mathias Behncke 7/2, Markus
Fraikin, André Peter (je 5), Robert Heinrich (5/2), Said Evora (3),
Sebastian Witt (2), Henning Wollesen, Marcel Schlöricke, Jens
Leichnitz (n. e.).
Norderstedter SV: Mike Lehmann, Kay Klingenberg - Thiago
Santos, Marc Feldtmann (je 6), René Prignitz, Torsten Riecken (je 3),
Benjamin Etzdorf (3/2), Sören Banse (2), Nils Strachanowski (1),
Kristian Steiner, Rafael Nakashima, Jan Augustin.
Schiedsrichter: Matthias Hochsprung, Jürgen Urban (GW
Eimsbüttel/TH Eilbeck).
Siebenmeter: 5/4 : 2/2 (Behncke scheitert an Lehmann).
Zeitstrafen: 9:5 (Witt 9., 15., 57., Behncke 13., 16., 58.,
Fraikin 17., Schlöricke 49., 53. - Riecken 34., Nakashima 37.,
Feldtmann 42., Prignitz 42., Banse 49.).
Rote Karte: Augustin (NSV, 52.).
Spielverlauf: 0:2 (3. Minute), 1:2 (4.), 1:4 (8.), 4:4
(10.), 4:7 (13.), 5:7 (14.), 5:9 (17.), 6:10 (18.), 8:10 (20.), 8:11
(23.), 9:11 (26.), 9:13 (28.), 10:14 (30.) - 11:14 (32.), 11:15 (32.),
13:15 (35.), 13:16 (36.), 15:16 (39.), 15:17 (40.), 19:17 (42.), 19:20
(46.), 22:20 (48.), 24:22 (52.), 24:23 (53.), 26:23 (56.), 27:24 (60.)
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