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29.03.2004: Ein deutliches Lebenszeichen
TSV Ellerbek - ATSV 28:29 (14:15)

"Hast du zugenommen?", fragte der Ellerbeker Trainer Kay Germann seinen ehemaligen Schützling Christoph Palder vor dem Spiel. Der Kapitän des Ahrensburger TSV verkniff sich eine Antwort und gab diese lieber auf dem Platz. Mit insgesamt neun blitzsauberen Toren war er ein Garant für den überraschenden 29:28 (15:14)-Erfolg beim Tabellensechsten TSV Ellerbek. Doch nicht nur Palder trumpfte gegen seinen Ex-Club groß auf. Auch Florian Schmidt, zusammen mit Palder im letzten Jahr noch für die Ellerbeker auf Punktejagd, machte eins seiner besten Spiele. Mit insgesamt 17 Paraden war der ATSV-Keeper ebenfalls ein Grundstein des Sieges im Lokalderby. Nach zehn sieglosen Spielen und über drei Monaten ohne doppelten Punktgewinn gelang den Ahrensburgern also nun endlich der erste Erfolg in der Rückrunde.

 

Zwar war Ellerbek durch Verletzungen geschwächt, doch dies kann die gute Vorstellung des ATSV kaum schmälern. TSV-Kapitän Klaus Häfele, mit 136 Toren immerhin Achter in der Torschützenliste der Regionalliga Nordost, musste mit einer Schienbeinreizung passen, und auch Linkshänder Philip Altong fiel mit einer Fußverletzung aus. Von Anfang an war zu sehen, dass sich die Ahrensburger im Kampf um den Klassenerhalt noch längst nicht aufgegeben haben. Das Ellerbeker 1:0 durch Spielmacher Jan-Henning Himborn sollte dann auch die einzige Führung der Gastgeber während der ganzen Partie bleiben. Aus einer sicheren Abwehr heraus spielte der ATSV im Angriff ruhig seinen Stiefel herunter. Nach sechs Minuten lagen die Gäste bereits mit 5:1 vorne und konnten diese Führung sogar auf 8:3 ausbauen (12.). Erst in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit ließ die Konzentration etwas nach. Durch zwei Siebenmeter und einen Tempogegenstoß kam Ellerbek noch einmal von 14:10 auf 14:13 heran. Mit diesem knappen Vorsprung ging es beim Stande von 15:14 auch in die Kabinen.

 

Die zweite Halbzeit war dann an Spannung kaum zu überbieten. Insgesamt viermal arbeiteten sich die Mannen von Spielertrainer Dirk Schimmler eine Zweitore-Führung heraus, die der Gastgeber jedoch jedes Mal wieder ausgleichen konnte. Geradezu dramatisch wurden die letzten Minuten des Spiels. Ellerbek hatte abermals zum 26:26 ausgeglichen. 90 Sekunden vor dem Ende kassierte Mathias Behncke eine Zweiminutenstrafe. Die Gastgeber konnten diesen Vorteil jedoch nicht entscheidend nutzen. 10 Sekunden vor dem Abpfiff war es dann Kapitän Palder vorbehalten, im dritten Nachwurf den 29:28-Siegtreffer zu markieren. Doch danach war das Spiel noch längst nicht zu Ende. Zwei Sekunden vor Schluss kassierte auch noch Henning Wollesen eine Zeitstrafe und es gab noch einmal einen Freiwurf für Ellerbek. Mit dem Schlusspfiff musste dann auch noch Dirk Schimmler nach einem Foul und seiner dritten Hinausstellung auf der Tribüne Platz nehmen. Mit nur noch drei Mann in der Mauer musste nun noch der letzte Freiwurf der Gastgeber abgewehrt werden. Als auch das gelang, war der Jubel groß.

 

"Man hat gesehen, was mit der richtigen Einstellung möglich ist", freute sich Schimmler nach dem Spiel. "Wir sind noch lange nicht k. o.!" Zwar stehen die Ahrensburger nach wie vor auf einem Abstiegsplatz, doch bis zum rettenden Ufer ist es nun nur noch ein Punkt. Bereits am kommenden Samstag kann der ATSV mit einem Sieg gegen den Tabellenvorletzten SV Post Telekom Schwerin II die Abstiegsränge verlassen. Und gegen die Bundesligareserve aus Schwerin haben die Ahrensburger aus dem Hinspiel (21:24) noch eine Rechnung offen. Anpfiff ist um 18.00 Uhr in der Heimgartenhalle.

 

Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Florian Schmidt (17 Paraden), Torsten Wild (für 1 Siebenmeter) - Christoph Palder (9), Robert Heinrich (7/4), Dirk Schimmler (5), Henning Wollesen, Kai Stolze, Markus Fraikin, Mathias Behncke (je 2), Jörg Schröder, André Peter, Nils-Oliver Himborn (n. e.).

 

TSV Ellerbek: Tobias Laupichler, Isaak Luarte-Correas - Sebastian Opderbeck (8), Jan-Henning Himborn (6), Christian Politz (5/3), Christian Drecke (3), Bastian Blietz, Maik Heger (je 2), Lars-Uwe Lang, Jens Hildebrandt (je 1), Vladan Kovanovic, Andreas Butzmann.

 

Schiedsrichter: Marcel Bentzien, Falk Peters (Grimmen/Jürgenstorf).

 

Siebenmeter: 3/5 : 4/4 (Politz scheitert an Schmidt und der Querlatte).

 

Zeitstrafen: 2:7 (Hildebrandt 4., Opderbeck 45. - Palder 19., Fraikin 26., Schimmler 42., 56., 60., Behncke 59., Wollesen 60.).

 

Spielverlauf: 1:0, 1:5 (7.), 2:5, 2:7, 3:8 (12.), 5:8, 5:9, 7:9, 7:10 (20.), 9:12, 10:12, 10:14 (24.), 13:14, 13:15, 14:15 - 15:15, 15:17, 16:18, 18:18 (37.), 18:20, 20:22, 22:22 (44.9, 22:24, 24:24, 24:26 (54.), 26:26, 26:27, 27:27, 27:28, 28:28, 28:29.

 

Zuschauer: 220.

 

 

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