Aktuelles

 

15.12.2003: Mit Teamgeist zum »Big Point«
ATSV - SV Fortuna '50 Neubrandenburg 27:21 (11:10)

Wer hätte das gedacht. Nach den letzten schmerzhaften Niederlagen auch gegen schwächer eingeschätzte Mannschaften kamen die Regionalliga-Handballer des Ahrensburger TSV gegen den SV Fortuna '50 Neubrandenburg zu einem fast schon unerwarteten 27:21 (11:10)-Erfolg. Dabei präsentierten sich die Ahrensburger endlich wieder als Mannschaft und fuhren so zwei ganz wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg ein.

 

Vor dem Spiel sah die personelle Situation beim ATSV alles andere als gut aus. Kapitän Christoph Palder hatte die ganze Woche über mit Grippe das Bett gehütet, und auch Robert Heinrich hatte mit einer Verletzung an der linken Hand nicht richtig trainieren können. Weiterhin verletzt ist Spielmacher Henning Wollesen (Knochenabsplitterung in der rechten Wurfhand), der frühestens im Januar wieder ins Training einsteigen kann. "Nur als Mannschaft können wir bestehen", gab Spielertrainer Dirk Schimmler die Devise aus, und er sollte Recht behalten.

 

Von Beginn an wollten die Gastgeber zeigen, wer Herr im Hause ist und ließen die Neubrandenburger nie richtig ins Spiel kommen. In der Abwehr wurde ordentlich zugefasst, so dass der starke Rückraum des Gegners nicht zum Zuge kommen konnte. Und im Angriff wurden konsequent die einstudierten Abläufe gespielt, an die sich alle diszipliniert hielten.

 

Trotzdem schafften es die Ahrensburger in der ersten Hälfte nicht, sich mit mehr als zwei Toren abzusetzen. Nach dem 6:4 konnten die Fortunen nach 17 Minuten wieder zum 6:6 ausgleichen. Und auch die darauf folgende 8:6-Führung verspielte der ATSV wieder. Nach 20 Minuten musste dann auch noch der einzige Linkshänder Sascha Burmeister mit einer Zerrung passen. Nils-Oliver Himborn vertrat ihn auf der für ihn ungewohnten Rechtsaußenposition. Immerhin ging der Gastgeber mit einem Eintorevorsprung in die Pause.

 

In Halbzeit zwei konnte sich der ATSV zunächst wieder auf 16:13 absetzen. Dann jedoch der nächste Schock. Spielertrainer Dirk Schimmler sah nach 40 Minuten wegen eines angeblichen Schlages mit der flachen Hand ins Gesicht seines Gegenspielers die Rote Karte und musste auf der Tribüne Platz nehmen. Aber auch diesen Rückschlag verkrafteten seine Schützlinge erstaunlich routiniert und gaben die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Zwar kamen die jungen Gäste aus Neubrandenburg immer wieder auf ein Tor heran, aber der Ausgleich gelang ihnen nie. Kreisläufer Robert Heinrich wechselte in den Rückraum, und Norbert Schrader ging für ihn an den Kreis. Beide konnten überzeugen, der überragende Heinrich mit insgesamt 11 Toren, Schrader mit einer 100%-igen Wurfausbeute bei seinen drei blitzsauberen Treffern. Der geschwächte Christoph Palder kam zu Kurzeinsätzen, konnte so seine Mitspieler entlasten und steuerte selbst auch noch einen Treffer zum Erfolg bei. Neubrandenburg hingegen dezimierte sich durch Undiszipliniertheiten selbst. So wurde z. B. Torhüter Frank Hannemann gleich zweimal wegen Meckerns für zwei Minuten vom Feld gestellt. Die Überzahl nutzten die Ahrensburger um die Führung weiter auszubauen und am Ende auch in der Höhe verdient mit 27:21 zu gewinnen.

 

Der ATSV hat durch den Sieg die Abstiegsplätze wieder verlassen und schob sich auf Platz 11 der Tabelle nach vorn. Mit 10 Punkten ist man nach wie vor nur zwei Zähler von Rang 14 entfernt, kann allerdings einigermaßen beruhigt in die in einer Woche beginnende Weihnachtspause gehen. Nach der Pflicht folgt nun am nächsten Samstag um 19.00 Uhr die Kür, wenn die Schimmler-Mannen zum ungeschlagenen Tabellenführer an die polnische Grenze reisen müssen. Gegen den HSV Blau-Weiß Insel Usedom erwartet niemand einen Sieg, und so kann der ATSV befreit aufspielen und den Aufstiegsaspiranten vor der Ahrensburger Mannschafts-Weihnachtsfeier auf der Insel etwas ärgern. Ca. 1000 Zuschauer in der Pommernhalle in Ahlbeck sollten Ansporn genug sein.

 

Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Florian Schmidt, Torsten Wild - Robert Heinrich (11/4), Marc Monich (4/1), Norbert Schrader, Mathias Behncke, Dirk Schimmler (je 3), Christoph Palder, Sascha Burmeister, Markus Fraikin (je 1), Jörg Schröder, Nils-Oliver Himborn.

 

SV Fortuna '50 Neubrandenburg: Frank Hannemann, Oliver Mayer - Michael Schröder, (5/1), Daniel Holtz, Marcel Effenberger (je 4), Torben Ehlers (4/1), Frank Reckzeh, Stefan Stolt (je 2), Jan Seidel, Roland Glitsch, Gregor Levold.

 

Schiedsrichter: Jörg Michalzik, Sönke Rupp (Owschlag).

 

Siebenmeter: 6/5 : 4:2 (Heinrich an den Pfosten - Ehlers tritt über die Linie, Schmidt pariert gegen Holtz).

 

Zeitstrafen: 5:9 (Monich 25., 30., 60., Schröder 41., Behncke 55. - Stolt 22., Glitsch 30., 44., 48., Hannemann 40., 58., Ehlers 48., Holtz 54., Effenberger 58.).

 

Disqualifikation: Schimmler (41.).

 

Spielverlauf: 1:0, 3:1, 5:2 (10.), 5:4, 6:4, 6:6 (18.), 8:6, 10:8, 10:10, 11:10 - 12:10, 14:11 (35.), 14:13, 16:13 (41.), 16:15, 17:15, 18:16, 18:17 (46.), 21:17 (49.), 21:19 (53.), 24:19 (55.), 24:21, 27:21.

 

 

Zurück zur Übersicht