04.10.2003: An der Überraschung geschnuppert
Bramstedter TS - ATSV 33:29 (19:14)
"Ihr
hattet doch nicht wirklich geglaubt, hier gewinnen zu können?",
fragte Bramstedts Rückraumbomber Ingo Ahrens nach dem Spiel. Doch,
hatten sie. Dass der 33:29 (19:14)-Erfolg der spielerisch starken
Bramstedter TS gegen den bis dato ungeschlagenen Aufsteiger aus
Ahrensburg am Ende verdient war, daran bestand auch kein Zweifel. Doch
der ATSV hatte zwischenzeitlich an der Überraschung geschnuppert, war
nach 40 Minuten bis auf ein Tor an den Gastgeber heran gekommen.
"Man hat gesehen, dass wir auch in solchen Spielen durchaus
mithalten können", zog Co-Trainer und Abwehrspezialist Jörg
Schröder, der aufgrund eines eingeklemmten Nervs im Rücken erneut
nicht mit von der Partie sein konnte, das Fazit. Trotzdem ärgerten
ihn und auch Spielertrainer Dirk Schimmler die inkonsequente
Deckungsarbeit in der ersten Halbzeit. "19 Gegentore in 30
Minuten sind einfach zu viel", so Schimmler. Immer wieder wurde
entweder den Bramstedter Rückraumschützen zu viel Platz eingeräumt
oder aber der Kreisläufer aus den Augen gelassen.
Dass es Mitte der zweiten Halbzeit trotzdem noch einmal eng wurde,
verdankten die Ahrensburger, die ohne Rechtsaußen Sascha Burmeister
auskommen mussten, der kurzfristig wegen Problemen mit der
Wadenmuskulatur passen musste, ihrer kämperischen Einstellung, die
erneut stimmte. Erst als Spielmacher Henning Wollesen beim Stand von
23:24 von der Linksaußenposition das leere Tor nicht traf, schien ein
Bruch durch das Ahrensburger Spiel zu gehen. Erneut gab es
Nachlässigkeiten in der Abwehr, und vor allem über den Kreis
erzielte Bramstedt zu einfache Tore. Wollesen wollte aber hinterher
niemand Vorwürfe machen. "So etwas passiert. Entschieden wurde
das Spiel nicht dadurch, sondern durch fehlende Aggressivität in der
Abwehr in den ersten 30 Minuten", resümiert Schröder. Außerdem
schafften es die Gäste nicht, in der zweiten Halbzeit ihren
Haupttorschützen Christoph Palder ins Spiel zu bringen. Palder, der
in Durchgang eins noch sechs Treffer erzielen konnte, wurde in der
zweiten Hälfte kurz gedeckt und ging leer aus. Gegen Ende des Spiels
dezimierten sich die Ahrensburger auch zusehends selbst. Spielmacher
Wollesen musste bereits nach 46 Minuten wegen seiner dritten
Zeitstrafe auf der Tribüne Platz nehmen. Nur zwei Minuten später
erwischte es auf Kreisläufer Robert Heinrich, der nach einem
angeblich "gesundheitsgefährdenden" Angriff auf seinen
Gegenspieler die rote Karte sah.
Trotz dieser ersten Niederlage können die ATSV-Mannen erhobenen
Hauptes das nächste schwere Heimspiel gegen das Top-Team aus Bad
Schwartau angehen (Samstag, 11.10., 18.00 Uhr, Heimgartenhalle). Vor
heimischer Kulisse ist mit der richtigen Einstellung dann vielleicht
eine Überraschung möglich.
Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Torsten Wild (8
Paraden), Florian Schmidt (2 Paraden) - Marc Monich (8/4), Christoph
Palder (6), Markus Fraikin, Henning Wollesen (je 4), Robert Heinrich
(3/1), Mathias Behncke (2), Marcel Schlöricke (1), Dirk Schimmler
(1/1), Norbert Schrader, Sascha Burmeister (n. e.).
Bramstedter TS: Dirk Elvers, Sebastian Gehrmann - Ingo
Ahrens (10/5), Maik Barthen, Marco Hammerich (je 5), Tayfun Ergün,
Christian Hungerecker (je 4), Krzysztof Szymkov, Dennis Tretow (je 2),
Frank Pöhlmann (1), Goran Tolic.
Schiedsrichter: Andreas Wiesemüller, Rainer Wodke (Berlin).
Siebenmeter: 5/5 : 8/6 (Monich scheitert an Elvers,
Schimmler verwirft gegen Gehrmann).
Zeitstrafen: 4:4 (Szymkov 17., 25., Hammerich 39., Barten
51. - Wollesen 25., 28., 46., Schimmler 45.)
Rote Karte: Heinrich (ATSV, 48.).
Spielverlauf: 0:2, 2:2, 2:3 (4.), 7:3 (10.), 9:4, 11:8 (17.),
13:10, 15:10 (22.), 17:14 (29.), 19:14 - 19:18 (33.), 21:18, 22:20,
23:22, 24:23 (41.), 27:23, 29:24, 32:25, 33:27, 33:29.
Zuschauer: 220
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