28.09.2003: Dritter Sieg im dritten Spiel
ATSV - Bad Doberaner SV 29:25 (17:11)
Spiele
werden in der Abwehr gewonnen. Diese handballerische Binsenweisheit
bewahrheitete sich wieder einmal in der Partie zwischen dem weiterhin
ungeschlagenen Regionalligaaufsteiger aus Ahrensburg und dem Bad
Doberaner SV. Mit einer bärenstarken Abwehrleistung um den wieder
genesenen Jörg Schröder, der erstmals in dieser Saison auflaufen
konnte, war der Grundstein gelegt für den 29:25
(17:11)-Überraschungserfolg. Das Team aus Doberan war immerhin mit
der Empfehlung eines 24:24-Unentschieden gegen den großen
Meisterschaftsfavoriten Empor Rostock im Gepäck in die Schlossstadt
angereist, konnte die Leistung aus dem Spiel vor einer Woche jedoch
nicht wiederholen.
"Die kochen auch nur mit Wasser", hatte Spielertrainer Dirk
Schimmler seine Mannen vor dem Spiel eingeschworen. Das begann für
den ATSV allerdings alles andere als gut. Nach neun Minuten lag der
Gast bereits mit 6:3 in Front. Doch mit der Einwechselung von Florian
Schmidt, der den bis dahin etwas glücklos agierenden Torsten Wild
zwischen den Pfosten ablöste, kam die Wende. Schmidt gab der Abwehr
die nötige Sicherheit, und so folgte die bislang sicherlich beste
Phase des ATSV in der laufenden Saison. Innerhalb von 15 Minuten
erzielten die Mannen um Spielertrainer Dirk Schimmler 11 (!) Tore in
Folge und sorgten damit fast schon für die Vorentscheidung. Bis zur
Pause konnte Doberan dann noch ein wenig verkürzen.
Dass es am Ende noch einmal so eng werden würde, hatten die Doberaner
wahrscheinlich selbst gar nicht mehr geglaubt. Doch Nachlässigkeiten
in der Abwehr führten dazu, dass der Gast acht Minuten vor Ende der
Begegnung wieder auf ein Tor heran kam. Nun begann die starke Phase
von Torsten Wild, der inzwischen wieder das Ahrensburger Gehäuse
bewachte. Erneut kehrte mit dem Torhüterwechsel die Sicherheit in die
Abwehr zurück. An Jörg Schröder kam ohnehin niemand vorbei, aber
jetzt steigerten sich auch seine Mitspieler. Bad Doberan rannte sich
ein ums andere mal fest, so dass der ATSV erstaunlich abgeklärt über
Tempogegenstöße den Sack endgültig zumachen konnte.
Leider war am Ende auch noch eine etwas kuriose Verletzung zu
beklagen. Torwart Schmidt trat beim Freudentanz nach dem Schlusspfiff
seinem Mitspieler Marc Monich auf den Fuß und knickte um. Aber es
handelt sich wohl nur um eine leichte Bänderdehnung, so dass Schmidt
bis zum nächsten Wochenende wieder fit sein sollte. Bis dahin müsste
auch Spielmacher Henning Wollesen wieder gesund sein, der sich nach
auskurierten entzündeten Blasen an den Füßen mit flauem Magen durch
die Partie gequält hatte und während des Spiels sogar mehrmals zur
Toilette rennen musste.
Mit 6:0 Punkten stehen die Ahrensburger nun auf Tabellenplatz drei,
doch alle bleiben gelassen. "Wir heben nicht ab, die Saison ist
noch lang. Wir haben sechs Punkte gegen den Abstieg", erklärt
Kapitän Christoph Palder. Am Tag der deutschen Einheit muss der ATSV
nun bei Schimmlers Ex-Verein in Bad Bramstedt antreten (Freitag, 18.00
Uhr, Schäferberg). Eine schwere, aber ebenfalls nicht unlösbare
Aufgabe. Der nächste Gegner nimmt die Begegnung jedenfalls
offensichtlich sehr ernst und zeichnete die Ahrensburger Partie gegen
Doberan vorsichtshalber auf Video auf.
Aufstellung ATSV (Tore/Siebenmeter): Torsten Wild (5 Paraden),
Florian Schmidt (9 Paraden) - Christoph Palder (9), Robert Heinrich
(7), Mathias Behncke (4), Marc Monich (4/2), Dirk Schimmler, Sascha
Burmeister (je 2), Jörg Schröder (1), Markus Fraikin, Henning
Wollesen.
Bad Doberan: Alexander Michaelis, Silvio Weiser - Peter Roloff
(8), Marcus Schlette (6), Alexander Kraeft (4), Christian Jürchott,
Christoph Käckenmeister (je 3), Dirk Weisheitel (1), Michael Kahnert,
Maik Pentzien, Stephan Voß, Jan Mietzelfeld.
Schiedsrichter: Maik Bolus (Stockelsdorf), Sven Foitzik
(Lübeck)
Siebenmeter: 4/2 : 1/0 (Monich und Burmeister scheitern an
Weiser - Jürchott bewegt den Standfuß)
Zeitstrafen: 4:3 (Monich 24., Behncke 28., Palder 43.,
Schröder 50. - Weisheitel 18., Jürchott 49., Schlette 60.)
Spielverlauf: 1:0, 2:1, 3:3, 3:6 (9. Minute), 14:6 (24.), 14:8,
15:9, 17:9, 17:11 - 18:11, 19:12, 19:15 (35.), 21:15, 22:16 (40.),
22:20 (47.), 23:20, 24:21, 24:23 (52.), 25:24, 28:24, 29:25.
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