Schluss,
aus, vorbei! Wir haben es geschafft! Mit dem Sieg gegen Buxtehude
holten wir uns die letzten noch notwendigen Punkte, um die Hamburger
Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga
perfekt zu machen. »Auf diesen Augenblick habe ich 15 Jahre
konsequent hingearbeitet«, frotzelte Altmeister Gerald Schuster nach
dem Spiel. Nach acht Jahren Oberligazugehörigkeit schafften wir also
nun den größten Erfolg in der Geschichte der ATSV-Handballabteilung.
Doch es bleibt auch ein Wermutstropfen. Mitte der ersten Halbzeit
zog sich der Vater des Erfolgs, Spielertrainer Dirk »Schimmi«
Schimmler, ohne Fremdeinwirkung einen Riss in der linken Achillessehne
zu. Noch am Abend wurde er im Klinikum Schwerin operiert und fällt
damit voraussichtlich für die nächsten sechs Monate aus. Von dieser
Stelle gute Genesung!
Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, unseren Erfolg gebührend
zu feiern und feierten für unseren Trainer mit. Sein Sohn Lasse
vertrat ihn auch gebührlich.
Die 60 Minuten gegen Buxtehude waren offensichtlich geprägt durch
unsere etwas verfrühte Vorfreude auf die Feier danach. Viel zu
verkrampft gingen wir zur Sache, doch am Ende hat es trotzdem
gereicht. So leisteten wir uns auch noch den Luxus, ganze fünf (!)
Siebenmeter zu verwerfen. Nur ein einziger Strafwurf fand den Weg ins
Ziel. Hinzu kamen noch diverse vergebene hundertprozentige Torchancen,
darunter ein Wurf hinter dem Rücken von Kai »Kaifi« Stolze in der
dritten (!) Spielminute nach Traum-Sprungwurf-Tempogegenstoßpass von
Keeper Torsten Wild, der dem gegnerischen Torwart fast den Brustkorb
zertrümmert hätte und ein »Stempel« von Markus Fraikin (nach
ebenso traumhaftem Pass wiederum von Torsten) à la Ex-ATSV-Bomber
Marco Kohut, der nach dem Aufsetzen fast noch vor der Torlinie die
Hallendecke berührt hätte.
Trotzdem hatten wir das Spiel im Griff, was vor allem auch daran
lag, dass sich unser Abwehrspezi Jörg Schröder vom russischen
Buxtehuder Spielmacher Igor Kotenko zu keiner Zeit den Schneid
abkaufen ließ. Es war schon beeindruckend, wie Kotenko fast
verzweifelte, weil er mit seinen - zugegebenermaßen ziemlich genialen
Körpertäuschungen - gegen unseren Haudegen nicht den Hauch einer
Chance hatte. Nach 16 Minuten führten wir so mit 9:5.
Nach Schimmis Ausscheiden saß der Schock zunächst einmal tief. So
kam Buxtehude innerhalb von fünf Minuten wieder auf 10:8 heran. Doch
in den letzten sechs Minuten der ersten Halbzeit legten wir noch
einmal eine Schippe zu und erzielten vier Treffer in Folge zum
beruhigenden 16:10-Halbzeitstand.
Nach dem Pausentee war das Spiel gerade einmal 34 Sekunden alt, als
Rüpel Markus (bislang drei Zweiminutenstrafen in der ganzen Saison)
seinen Gegenspieler »von hinten an der Schulter zurück« zog, »so
dass dieser mit dem Rücken auf den Boden fiel«. So stand es
jedenfalls hinterher im Spielbericht. Zwar landete dieser Gegenspieler
auf dem Bauch, nachdem er noch aufs Tor geworfen hatte, aber trotzdem
war die Aktion nicht allzu glücklich. Die Schiedsrichter fällten
leider auf beiden Seiten ein paar eigenwillige Entscheidungen,
Buxtehude schob jedenfalls offensichtlich - nach den leisen
Beschimpfungen nach Spielende zu urteilen - einen Großteil der
Niederlage dem Gespann in Schwarz in die Schuhe. Nach dem
verwandelten Siebenmeter legte Buxtehude mit zwei weiteren Toren in
Folge noch einmal nach und verkürzte so auf 16:13. Doch näher kam
das Team auch nie wieder an uns heran.
Rafael »Raffi« Nakashima sprang beherzt in die Bresche, die
Markus hinterlassen hatte, und feierte mit fünf Treffern sein
absolutes Season-High. Zuvor hatte er in neun Begegnungen gerade mal
ein einziges Tor erzielen können. Und so zitterten wir uns am Ende
mit ziemlich wackligen Knien zum Sieg.
Markus (der hatte ja Zeit) holte den Sekt aus dem Auto und hatte
verständlicherweise auch als erster das neue Meisterschafts-T-Shirt
an. Einen schönen Dank dafür an dieser Stelle an Kai Altrichter und
die Firma Alster-Flock in Bargteheide. Nachdem einige Flaschen des
teuren Tropfens auf dem Spielfeld verteilt waren und
Supporters-Vorsitzender Gerd Wollesen mit dem Wischmob seinen
härtesten Einsatz an diesem Abend gehabt hatte, wurde einfach nur
noch (ganz »spontan«) gefeiert. Doch das hatten wir uns auch verdient.
Schließlich gab's im Santorini noch ein üppiges griechisches Mahl
und jede Menge Ouzo (herzlichen Dank dafür an die Supporters).
Verlauf: 2:0, 4:1, 5:4, 6:5, 9:5 (16.), 10:8 (21.), 12:10 (24.),
16:10 - 16:13 (34.), 17:14, 20:14 (40.), 23:16 (44.), 28:20 (50.),
29:21, 29:24 (57.), 32:27, 34:27.
Aufstellung (Tore/davon Siebenmeter): Torsten Wild, Kai Altrichter;
Henning Wollesen (7), Marc Monich (6/1), Rafael Nakashima (5), Kai
Stolze, Robert Heinrich (je 4), Jörg Schröder, Norbert Schrader (je
3), Markus Fraikin (2).
7m-Killer (7m/davon gehalten): Torsten Wild (0/3), Kai Altrichter
(0/1).
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