B-Mädchen mit Startschwierigkeiten auf dem 7er-Feld

Nachdem die Mädels vom ATSV vor zwei Wochen aufgrund zunehmendem Personaldrucks entschieden hatten vom 11er auf 7er zu wechseln, stand am Sonntag das erste Punktspiel bei Union Tornesch an.


Die anderthalb Jahre Abstinenz war den Ahrensburgerinnen dann in  den ersten 20-25 Minuten deutlich anzumerken. Trainer Jens kam sich vor, als wenn er auf einem Zuchthof der Firma Gackerle wäre, anstatt auf einem Fußballplatz. Der Hühnerhaufen, der dort orientierungslos umherirrte war schon zum Haare raufen. Fast schon folgerichtig, kassierten die Schlossstädterinnen nach 6 Minuten das 0:1 durch die pfeilschnelle Nr. 21, welche die Unordnung in der Abwehr eiskalt ausnutzte.

Es dauerte gute 20 Minuten, da sickerte bei ATSVlerinnen, die Erkenntnis durch, dass, im Gegensatz zum 11er-Spiel  wesentlich mehr Raum zur Verfügung steht, der genutzt  werden will.

Nun begannen die Schützlinge von Trainer Jens ihre Beine in die Hand zu nehmen und eigene Chancen zu kreieren. Fortan stürmten die Spielerinnen ein ums andere mal alleine auf die Tornesch-Torfrau zu, die jedoch alle guten Chance zu Nichte machen konnte.Es dauerte quälende 35 Minuten, bis Lotte mal wieder ihrer Verteidigerin enteilt war und den Ball mal neben der Torhüterin im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnte. In der Zwischenzeit musste Torhüterin Ida ihre Mannschaft immer wieder mal vor einem hören Rückstand bewahren. Mit dem Unentschieden ging es zusammen mit der Sonne in die Pause.

In der Kabine appellierte Trainer Jens an den Kampfeswillen und nahm ein kleine Veränderung hinsichtlich der Verteidigung der Nr. 21 vor. Tabea bekam fortan die Aufgabe, sich des Themas anzunehmen und machte dies so gut, dass ihre (einzig wirklich gefährliche Gegnerin) schnell genervt war und kaum noch zu gefährlichen Aktionen kam. Im Gegenzug machten wir es deutlich besser. Die Mädels rannten was die Beine hergaben und erspielten sich eine Reihe weiterer gute Chancen. Eine davon konnte Sina in der 45. Minute zur erlösenden Führung nutzen, als sie auf halbrechts an der Strafraumkante angespielt wurde und den Ball platziert und überlegt im langen Eck unterbringen konnte. Nur sieben Minuten später beherzigte Lilli einen Rat von Trainer Jens, der in der Halbzeitpause bemängelt hatte, dass seine Stürmerinnen frei auf die Torhüterin zulaufend, viel zu früh abgeschlossen haben, und lief sprichwörtlich einfach mit dem Ball ins Tor zur beruhigenden 3:1 Führung. Anschließend konnte Lotte mit einem Doppelschlag auf  4 bzw. 5:1 erhöhen.

Die ansonsten wirklich bärenstarke Torhüterin von Union Tornisch hat sich zehn Minuten vor Schluss durch eine kuriose und unglückliche Aktion das 6:1 selber ins Tor gemurmelt, um kurz darauf aber immerhin noch den 2:6 Anschlusstreffer ihres Teams bejubeln zu dürfen, welches dann auch der Entstand war. Wenn man mal die ersten 20-25 Minuten ausblendet, war es beeindrucken wie schnell sich die Mädels auf das völlig andere Spiel einstellten und dies dann letztlich souverän für sich entscheiden konnten.  

Kategorie: B-Mädchen ATSV bis 2019
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