W16II verliert nach gutem Spiel in der 2. Verlängerung

Was für ein Spiel! Die ganze Saison über tun sich die Mädels von Coach Dirk Kopplin sehr schwer in ihrer Liga – in der W16A. Viele Ahrensburgerinnen der 2. W16-Mannschaft können schon gut Basketball spielen, haben technisch viel gelernt und taktisch verstanden, wie das Spiel funktioniert. Aber in der Liga wird anders Basketball gespielt. Sehr kampfstarke, schnelle Spielerinnen, die unkonventionell den Korb attackieren und größtenteils, unerlaubterweise, nicht 1gegen1 verteidigen, sind die Gegner der Junior Twisters. Unter diesen Bedingungen fiel es den Ahrensburgerinnen meistens schwer, ihr Potential abzurufen und die Spiele gingen recht deutlich verloren.

Mit Beginn der Rückrunde wurde an der Menalität gearbeitet. Trainer und Spielerinnen hatten sich vorgenommen, konzentrierter und positiv gestimmt zu Werke zu gehen. Seit dieser Entscheidung geht es stetig bergauf für die Schlossstädterinnen. Mit drei Siegen aus nun fünf Spielen kann man absolut zufrieden sein, wenn man bedenkt, dass in der Hinrunde gegen dieselben Gegner unnötig deutliche Niederlagen hinzunehmen waren – so z.B. auch gegen die BG Halstenbek-Pinneberg, gegen die man zuhause mit 34:50 unter die Räder kam.

Beim Rückspiel am vergangenen Samstag hatte der ATSV deshalb zunächst den Plan, aus einer sicher stehenden Defense heraus das Spiel zu bestimmen, indem man nach gegnerischem Abschluss Fastbreak spielte. Dies gelang den sieben Ahrensburgerinnen größtenteils sehr gut. Insbesondere die Einstellung seiner Mädels gefiel dem Ahrensburger Trainer. Es war den Spielerinnen anzusehen, dass sie wirklich versuchten, eine gute Setdefense zu spielen. Die Helpside war wach, jede Spielerin konnte sich auf die andere verlassen. Auch die Transition in die Offense klappte schon viel besser als zuvor, sodass viele Fastbreaks erfolgreich zuende gespielt werden konnten. Einzig die Entscheidungen, die aus einem Setplay heraus getroffen wurden, waren oftmals nicht die besten und führten zu Ballverlusten. Dies rächte sich schließlich im letzten Viertel. Zuvor lagen die Ahrensburger Gäste stets in Führung, gingen mit 32:40 aus Sicht der Gastgeberinnen in den Schlussabschnitt. Doch dann begann die Nervenschlacht. Überrascht von der Führung wusste Ahrensburg diese nicht zu verwalten. Gleichzeitig erhöhte HAPI den Druck in der Defense und attackierte frech den Korb. In der letzten Spielminute übernahmen die Gastgeberinnen die Führung: 49:48. Doch während HAPI bei den danchfolgenden Freiwürfen Nerven zeigte, konnte Sarah einen von zwei Versuchen zum Ausgleich verwandeln. Mit 49:49 ging es in die erste Verlängerung. Hier lagen die Nerven bei beiden Teams blank. Ahrensburg gelang des Öfteren die Penetration. Beim Abschluss war das Handgelenk aber wohl zu wackelig – kein Ball wollte durch das Netz fallen. Auf der Gegenseite bekamen zwei Spielerinnen von HAPI nach wilden Offensivaktionen Freiwürfe zugesprochen. Doch auch diese Chancen wurden nicht genutzt und so ging es ohne Korberfolge in der ersten Verlängerung in die zweite Verlängerung. Hier gelang den Gästen in Minute 47 zunächst die Führung. Allerdings waren die Mädels von HAPI nun endgültig außer Rand und Band und zogen viele Fouls gegen erschöpfte Ahrensburgerinnen. Eine Freiwurfquote von 50% half den Pinnebergerinnen entscheidend. Darüber hinaus ließen sich die Ahrensburgerinnen zweimal austricksen und so stand es auf einmal 55:51 für HAPI. Aber die Junior Twisters wollten sich noch nicht geschlagen geben. Es glang der Anschlusstreffer. Die Fullcourt-Mensch-Mensch-Verteidigung zwang die Nummer 16 vom HAPI an die Linie. Mit beidhändigen Würfen, die gegen das Brett knallten und danach in den Korb fielen, traf sie die angesprochenen 50% – wer trifft, hat recht. In Minute 49 hielt HAPI also die 4-Punkte-Führung (57:53). Dann, in Minute 50, holte Ahrensburg noch einmal alles aus sich heraus. Sarah bekam Freiwürfe, behielt die Nerven und verwandelte beide Versuche. Ballbesitz für die Gastgeberinnen, doch der ATSV klaute sich den Ball, Miriam traf zum Ausgleich. „Jetzt keinen Korb mehr kassieren und es geht in die dritte Verlängerung“, dachte sich Coach Dirk Kopplin. Aber die wuselige Nummer 16 von HAPI zog geschickt ein Foul, nachdem sie den Ball fast schon verloren hatte. Der Schiedsrichter wertete den Kontakt sogar als unsportliches Foul gegen Miriam, die in der Folge auf die Bank musste. Also: Freiwürfe und Einwurf für HAPI, das ganze 5 Sekunden vor Schluss. Nummer 16 bestätigte die 50%, es stand 58:57 für Pinneberg. Der folgende Einwurf konnte von Ahrensburg sogar noch entscheidend gestört werden. Aber in der Nervosität ging der Ball wieder verloren und damit schließlich auch dieser Basketballkrimi.

Nach dem Spiel waren die Ahrensburgerinnen sehr gefasst, obwohl diese Niederlage bestimmt wehtat. Aus Sicht des Trainers haben sich seine Mädels aber hervorragend verkauft. Bei der Kulisse – riesige Halle, die Zuschauerbänke voll mit gegnerischen Eltern – rechnete HAPI wohl mit einem ähnlichen Spielverlauf wie beim Hinspiel. Pustekuchen! Die Junior Twisters haben sich stark verbessert und hätten nach drei guten Vierteln den Sieg wirklich verdient gehabt. Am Ende waren ein paar falsche Entscheidungen im Setplay, ein bisschen Pech und ganz viel Nervosität die Gründe für diese ganz knappe Niederlage. Auch in diesem Spiel gab es viel zu lernen und die Ahrensburgerinnen werden gestärkt zurückkommen. Ein Spiel gilt es noch zu bestreiten. Gegen starke Bramfelderinnen soll erneut eine gute Leistung abgerufen werden. Man wird sehen, ob es dann für den Sieg reicht.

Für den ATSV spielten: Sarah (15 Punkte), Jasmin (14), Miriam (11), Romina (9), Charlotte (4), Linn (4), Hanna.