Mit viel Krampf und noch mehr Kampf erfolgreich! Die W16II setzt sich knapp gegen Lüneburg durch.

Während das Leistungs-Niveau in der B-Runde der M16 in Hamburg wirklich gut ist und man dort attraktiven Jugendbasketball zu sehen bekommt, ist das Niveau in der A-Runde der W16 leider eher schlecht. Technisch und taktisch tun sich viele Mannschaften schwer, dafür ist die kämpferische Einstellung aber tatsächlich umso ausgeprägter. Solche Gegner sind umbequem und einen solchen Gegner hatte die W16II vom Ahrensburger TSV am vergangenen Samstag zu Gast. Bereits im Hinspiel gegen den MTV aus Lüneburg gab es teils haarsträubende Szenen zu sehen. Damals fehlte es Ahrensburg, insbesondere auch dem Trainer, an Ruhe und Cleverness und so ging die Partie in Lüneburg verloren. Nachdem sich Trainer Dirk Kopplin und seine Mädels in den vergangenen Wochen aber auf ihre Qualität besonnen haben und viel mehr Spielkontrolle haben aufblitzen lassen, war Ahrensburg motiviert, auch gegen den MTVL erfolgreich sein zu können und damit den dritten Sieg in Folge einzufahren.

Es dauerte eine Weile, bis Ahrensburg ins Spiel fand und Trainer Dirk Kopplin musste sich sehr zusammenreißen, um die nötige Ruhe und Kontrolle auszustrahlen. Gegen die wilden Lüneburgerinnen fehlte es zu Beginn an Übersicht und Aggressivität, sowohl in der Defense als auch in der Offense. Mit 6:14 musste man nach dem ersten Viertel einen Rückstand in Kauf nehmen. In der Folge war viel Coaching und gutes Zureden, aber auch die ein oder andere Standpauke vom Ahrensbuger Trainer nötig, bis die Schlossstädterinnen endlich zumindest phasenweise zeigten, was sie können. Der Schlüssel zum Erfolg war Ahrensburgs gute Athletik, Schnelligkeit und Ausdauer, die es möglich machten, den Druck auf Lüneburg hoch zu halten. Die Gäste standen teilweise mit ihren Händen in den Hüften in der Zone herum, weil sie platt waren. Die Junior Twisters wurden dafür immer spielbestimmender und gingen nach einem 16:11 im zweiten Viertel und einem 10:4 im dritten Viertel endlich in Führung. Aus Angst, man könnte das Spiel sogar gewinnen, verzettelten sich die Ahrensburger Spielerinnen dann zu Beginn des letzten Viertels. Nach einem 2:10-Run für Lüneburg musste Kopplin in Minute 35 die letzte Auszeit für Ahrensburg nehmen. Die Kopfwäsche griff erst nach zwei weiteren Lüneburger Treffern zur Gästeführung von 36:39. In den letzten vier Minuten des Spiels war aber der Ahrensburger Kampfgeist endlich wieder da. Die Ganzfeld-Mensch-Mensch-Verteidigung war erfolgreich, zwang Lüneburg zu Fehlern und brachte viele Ballgewinne ein. Auf dem Weg zum Brett musste Lüneburg foulen, um die Junior Twisters aufzuhalten. Nervenstarke 50% Freiwurfquote im letzten Viertel halfen entscheidend. In letzter Minute sorgte Kapitänin Romina für den Ausgleich: 43:43. Luna zog ein Foul und ging an die Linie, verwandelte einen der beiden Freiwürfe zur knappen Führung. Einmal noch Defense. Ahrensburg gab alles und ließ Lüneburg keine Chance mehr für einen guten Abschluss. Schlusssirene – das Spiel war gewonnen.

Nach dem Spiel analysierten die Eltern der Twisters ganz klar: Die Trefferquote war ein Graus! Unglaublich, was die Ahrensburger Mädels alles unterm Korb haben liegen lassen. So macht man schwache Gegner stark und stellt sicher selber ein Bein. Aber der Kampfgeist war entscheidend, dass trotzdem der Sieg errungen werden konnte. Ahrensburg wird aus diesem und aus den vorangegangenen Spielen mental gestärkt hervorgehen. Wenn dann in den nächsten Spielen die vermeintlich stärkeren Gegener auf sie zukommen, wird es spannend zu sehen sein, ob die W16II gegen den Rest der Liga bestehen kann.

ATSV Junior Twisters: Sarah (10 Punkte), Miriam (10), Romina (8), Luna (7), Jasmin (7), Linn (2), Maya, Lea, Selma.