Stormarns Sportler des Jahres: Camilla Aubakirov (Rhythmische Sportgymnastik) vom ATSV steht zur Wahl

Camilla besticht mit Charme und Ausdruck

Das Abendblatt stellt die Kandidaten für die Wahl zum Stormarner Sportler des Jahres 2013 vor. Heute: Camilla Aubakirov vom Ahrensburger TSV

Von Henrik Bagdassarian

Ahrensburg. Die Frage nach ihrem Lieblingssport beantwortet Camilla Aubakirov auf Russisch: „Hudoschestvenaja gimnastika“, sagt sie. „Das bedeutet in deutscher Sprache soviel wie Rhythmische Sportgymnastik.“ Ihre dunklen Augen beginnen zu glänzen. „Sport ist ein wichtiger Teil meines Lebens“, sagt die Zwölfjährige vom Ahrensburger TSV.

Sportlich gesehen war 2013 Camillas erfolgreichstes Jahr

Im Alter von fünf Jahren begann Camilla mit der Rhythmischen Sportgymnastik. 2013 war ihr bisher erfolgreichstes Jahr. Die Sechstklässlerin des Gymnasiums Am Heimgarten holte beim Internationalen Deutschen Turnfest, ausgetragen in der Metropolregion Rhein-Neckar, unter 70Teilnehmerinnen die Silbermedaille. Noch besser schnitt sie beim ersten Mermaid-Cup in der Kieler Stralsundhalle ab: Unter mehr als 60 Starterinnen der Schülerwettkampfklasse konnte Camilla sich durchsetzen und stand ganz oben auf dem Siegerpodest.

„Camilla hat im vergangenen Jahr einen riesigen Sprung gemacht“, sagt ihre Trainerin Judith Albrecht. Gemeinsam mit ihrer Schwester Sarah leitet sie beim Ahrensburger TSV seit knapp sechs Jahren die Sparte der Rhythmischen Sportgymnastik. „Camilla turnt mit unheimlich viel Ausdruck und besticht durch ihre Körpertechnik und große Beweglichkeit“, sagt die 28Jahre alte ehemals selbst aktive Sportgymnastin.

Camilla spricht neben Deutsch auch Russisch fließend. „Wir haben viel Wert darauf gelegt, dass unsere Tochter zweisprachig aufwächst“, sagt Elena Aubakirov. Vor knapp zwölf Jahren verließ sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Karaganda, die viertgrößte Stadt Kasachstans. In Ahrensburg bauten sie sich eine neue Existenz auf. In Russland ist Rhythmische Sportgymnastik sehr populär. „Fast alle jungen Mädchen betreiben in meiner Heimat diesen Sport“, sagt Camillas Mutter, die das Talent ihrer Tochter früh erkannte. „Schon als Kleinkind ist sie eher gesprungen als gelaufen. Camilla hat einfach Rhythmus im Blut.“

Eine Behauptung, die die Zwölfjährige beim Internationalen Deutschen Turnfest – das 2013 mit rund 80.000 Sportler und Sportlerinnen im Vier-Jahres-Rhythmus ausgetragenen Breitensportevent des Deutschen Turner-Bundes – eindrucksvoll unterstrich.

Camilla zählt in der Junioren-Wettkampf-Klasse zu den Jüngsten

2014 ist Camilla in die Junioren-Wettkampf-Klasse aufgestiegen. Was sich als schwierig erweisen könnte, da Camilla im Dezember Geburtstag feiert und nun als Jüngste ihres Jahrgangs gegen bis zu zwei Jahre ältere Mädchen antreten muss. Sarah Albrecht ist aber zuversichtlich. Sie sagt: „Camilla wird den Altersnachteil durch ihren Ehrgeiz wettmachen.“

Bereits in drei Monaten steht die Zwölfjährige vor ihrer ersten große Bewährungsprobe: Der Ahrensburger TSV ist Ausrichter der Regionalmeisterschaften Nord (12./13.April, Sporthalle Am Heimgarten). Die regionalen Titelkämpfe gelten gleichzeitig als Qualifikation für den Deutschland-Cup Einzel (24./25.Mai in Koblenz). Sarah Albrecht: „Ich traue Camilla auch dort einen der vorderen Ränge zu.“

So können sie mitmachen und gewinnen!

Quelle: Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, vom 11. Januar 2014

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